Ort: Röbel

Ort: Röbel Zwischen Mecklenburgischer Seenplatte (östl. der A19), Müritz Nationalpark und Feldberger Seenlandschaft

Stadtbeschreibung

Röbel/Müritz ist eine Stadt im Landkreis Müritz in Mecklenburg-Vorpommern am Westufer der Müritz. Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Röbel-Müritz, dem weitere 24 Gemeinden angehören.

Name
Erste urkundliche Erwähnung findet Robole i.J. 1227. Der Name taucht davor in der Gründungsurkunde des Bistums Havelberg 946/48 für das heutige Dorf Räbel/Elbe auf. Ein weiteres Röbel befindet sich bei Süsel in Schleswig-Holstein. Der altpolabische Personenname Robola könnte von Arbeit oder Knecht abgeleitet sein.
Am 10. März 1995 erfolgte die Änderung der Schreibweise von vormals Röbel (Müritz) in Röbel/Müritz.

Geschichte

Mittelalter
(Alt-)Röbel entstand bereits im 10. Jahrhundert als suburbane Siedlung vor einer der Hauptburgen des slawischen Stammes der Murizaner und neben einem Tempelberg, den seit dem frühen 13. Jahrhundert eine der beiden Kirchen (Marienkirche) der Stadt krönt. Die Stadt erhielt 1226 von Heinrich Borwin II., einem Urenkel Niklots, des Stammvaters der mecklenburgischen Fürsten und Herzöge, das Schweriner Stadtrecht, welches für die "Nova Civitas Robele" nach dem Zusammenschluss der Neustadt mit dem Suburbium der Burg 1261 bestätigt und erweitert wurde. Im selben Jahr findet auch die Wüstung Cernowe Erwähnung.
Ein Kastellan der landesherrlichen Burg Röbel ist Zeuge in einer Urkunde anno 1227. Die Burg, von Nicolaus v. Werle (Sohn Heinrich Borwins II.) und seinen Nachfolgern zum Schloß ausgebaut, war bis 1349 neben Güstrow Hauptresidenz der Herren von Werle, später Fürsten zu Wenden. Nun entwickelte sich ein Phänomen, das selten anzutreffen ist. Während anderenorts die deutschen und slawischen Siedlungen verschmolzen, trennte sich die Neustadt im späten Mittelalter wieder durch Mauer, Graben und Tor von der ehemals slawischen Altstadt. In Neuröbel hatten sich vor allem Kaufleute und Handwerker angesiedelt, die vom Landesherrn mit Hausäckern belehnt wurden, woraus die Bezeichnung „Ackerbürger“ resultierte. In Altröbel verblieb die slawische Bevölkerung – Pachtbauern und Fischersleute. Ein etwa 400 Jahre anhaltender Rechtsstreit beider Ortsteile, der durch die bistümliche Trennung von 1252 (den Südteil und damit die Neustadt erhielt das Bistum Havelberg, den Nordteil erhielt das Bistum Schwerin) noch begünstigt wurde, ließ die Bürger und die Verwaltung kaum zur Ruhe kommen. Prozessakten („Röbel./.Röbel“) von 1585 bis 1886 (im Stadtarchiv vorhanden) belegen den durch soziale und wirtschaftliche Diskriminierung der Altstädter hervorgerufenen Streit, der bereits vor 1500 mit der Ausgrenzung der Altstadt seinen Anfang nahm.

Im 13. Jahrhundert wurde die Pfarrkirche St. Marien (um 1230) in der Altstadt, die Pfarrkirche St. Nikolai (1275) in der Neustadt und ein Büßerinnenkloster (um 1250) erbaut, letzteres wurde 1298 nach Malchow verlegt. Die Klostergebäude übernahmen die seit 1285 bei der Burg etablierten Dominikaner. Neben dem Kloster befand sich der Hof des "Sandpropstes" des Klosters Dobbertin, des Verwalters der Ländereien und Dörfer, die diesem Benediktinerinnenkloster 1237 zuerkannt worden waren. Der Dominikanerkonvent siedelte schließlich um 1400 in die höher gelegene Neustadt um; das Kloster bestand noch bis 1558. Die Stadtbefestigungsanlagen wurden im 13. Jahrhundert errichtet und Mitte des 14. Jahrhunderts im Zuge der Erweiterung der Stadt verstärkt ausgebaut. Nach dem Abriss des Schlosses um 1470 bebaute man den Burgberg mit einer Windmühle, deren nach 1805 im holländische Stil errichtete Nachfolgerin heute Kunstausstellungen beherbergt.
Die mittelalterliche Stadtsiedlung dieser „Doppelstadt“ blieb trotz der vielen Stadtbrände fast unverändert in der Struktur erhalten. Die zweigeschossigen, traufständigen, zumeist zweigeschossigen Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert beherrschen das Stadtbild.

Neuere Geschichte
Erst ab 1811 übte nur noch ein Bürgermeister das Amt für beide Teile aus. Das Übergewicht im Stadtrat stellten allerdings stets die Neustädter. Mit der Kommunalreform 1919 wurden auch hier erstmals allgemeine Einwohnerwahlen abgehalten. Das Rathaus entstand 1804 im klassistischen Stil. 1912 wurde der Wasserturm erbaut.
Ab 1920 bis 1934 gehörte Röbel zum Amt Waren im Land Mecklenburg-Schwerin, dann von 1934 bis 1952 zum Kreis Waren im Land Mecklenburg. Nach der Bildung der Bezirke in der DDR war Röbel von 1952 bis 1994 Teil des Kreises Röbel (Müritz) im Bezirk Neubrandenburg. Ab 1994 ist Röbel im Landkreis Müritz des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern.
Nach der politischen Wende wurde ab 1991 der historische Stadtkern mit dem Rathaus im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert; das Stadtbild dieser farbigen Fachwerkstadt hat sich stark verbessert.
Von etwa 6700 Einwohnern im Jahre 1989 leben heute noch knapp 5400 in der Stadt, die Tendenz ist abnehmend.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6bel/M%C3%BCritz

Sehenswürdigkeiten

  • Der Müritz-Nationalpark mit rund 100 Seen in ausgedehnten Wäldern mit noch urwaldähnlichen Zuständen.
  • Der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide mit 60 Seen.
  • Die fast 1000-jährige Kroneiche im Glienholz ist mit 9,5 m
  • Stammesumfang der stärkste Baum in der Region, mit Wanderweg zum nahen Gliensee.
  • Vor der Nikolaikirche, unweit des Marktplatzes, steht die im Jahre 1816 gepflanzte und an die Gefallenen der Napoleonischen Befreiungskriege erinnernde Friedenseiche.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6bel/M%C3%BCritz