Ort: Gützkow

Ort: Gützkow Zwischen Greifswald, Altentreptow und Friedland

Stadtbeschreibung

Gützkow ist eine Kleinstadt in Vorpommern, etwa 15 Kilometer südlich der Hansestadt Greifswald, unweit der Peene. Gützkow gehört seit 2005 zum Amt Züssow. Sie ist die einzige Stadt im Amt. Seit dem 13. Juni 2004 gehört die Gemeinde Breechen zu Gützkow.

Name
Der Name Gützkow kommt aus dem Altpolabischen von Chockov (Ort des Chocek). Im Jahr 1140 ist der Ort als Chozcho, 1183 als Chozkowe, 1214 als Chozcowe und 1228 als Gutzkowe nachgewiesen.

Geschichte

Mittelalter
Durch die günstige Lage an der via regia, der Hauptstraße nach Lübeck, wurde Gützkow schon früh ( 700 bis 900 n.d.Z.) besiedelt. Der Ort mit der Höhenburg war Sitz slawischer Fürsten. Im Jahr 1128 wurde Gützkow im Zusammenhang mit dem Missionar Otto von Bamberg genannt, der die slawischen Tempel zerstören ließ. In den Jahren 1164 und 1177 wurde der Ort von dem dänischen Chronisten Saxo Grammaticus genannt. Um 1175 wurde die Siedlung als Burgward bezeichnet. Um 1200 erfolgte dann der Umbau zur Stadt. Ein gitterförmiges Straßennetz entstand auf dem natürlichen Hügel am Tal des Swinowbaches.
Seit dem 12. Jahrhundert gehörte Gützkow zum Herrschaftsbereich der pommerschen Herzöge, die es hauptsächlich ab dem 13. Jahrhundert mit deutschen Einwanderern besiedelten. Im 13. und 14. Jahrhundert waren es die Grafen von Gützkow, die als Lehnsleute der pommerschen Herzöge die Region beherrschten. Seit 1301, 1353 als civitas mit lübschem Stadtrecht, wurde Gützkow urkundlich als Stadt erwähnt, die Stadtgründung wird jedoch 1235 vermutet. Die Pfarrkirche St. Nikolai entstand ab 1241.

1600-1900
In Folge des Dreißigjährigen Krieges kamen 1648 die westlich der Oder gelegenen pommerschen Gebiete und damit auch Gützkow unter schwedische Herrschaft.
1729 brannte die Stadt fast komplett nieder, lediglich die Kirche, das Pfarrhaus und das Pfarrwitwenhaus blieben erhalten.

Nach dem Wiener Kongress 1815 kam Gützkow zu Preußen.
Im 19. Jahrhundert kam es insbesondere im Handwerk und Handel zum wirtschaftlichen Aufschwung. Die Bevölkerungszahl stieg von 997 Einwohnern 1816 auf 1992 im Jahr 1864. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts behinderte der Magistrat durch verschiedene Beschlüsse langfristig die weitere Entwicklung der Stadt. So wurde eine Berührung des Ortes durch die 1863 gebaute Angermünde-Stralsunder Eisenbahn abgelehnt. Ebenso verfuhr man gegenüber der Greifswald-Jarmener-Kleinbahn (GJK), so dass 1897 die Bahnstrecke nur bis zum Gut Wieck führte. Diese Strecke wurde 1908, nach der Errichtung einer Stärkefabrik südlich der Stadt ein Jahr zuvor, bis zur Gützkower Fähre verlängert. Erst als Wieck mit anderen Orten 1928 nach Gützkow eingemeindet wurde, hatte die Stadt einen Bahnhof auf ihrem Territorium.

Neuere Zeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Gützkow die einzige Stadt im Kreis Greifswald im Bezirk Rostock. Die Kleinbahnstrecke wurde 1945 stillgelegt und die Gleisanlagen als Reparationsleistungen demontiert. Die Stärkefabrik wurde enteignet und zunächst als Staatsbetrieb weitergeführt. 1952 verlegte der VEB Landmaschinenbau Gützkow seine Produktion in die Fabrik. Dieser wurde 1966 zu einem Betriebsteil des Reparaturwerks Neubrandenburg (RWN), in dem Reparaturen und Ersatzteilfertigungen für Panzer der NVA und der Armeen des Warschauer Vertrags durchgeführt wurden. Nach der Wende wurde das RWN Gützkow aufgelöst.

Seit 1990 liegt die Stadt im Osten des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Ab 1991 wurde der historische Stadtkern mit dem Rathaus in Rahmen der Städtebauförderung grundlegend saniert. Gützkow gehört seit 1994 zum Landkreis Ostvorpommern, der aus den Kreisen Greifswald-Land, Wolgast und Anklam gebildet wurde.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCtzkow

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche St.Nicolai wurde urkundlich 1241 erwähnt. Sie ist damit eines der ältesten Bauwerke in Pommern. Der gemauerte frühgotische Feldsteinbau mit dem dreijochigen Langhaus und den Giebel- und Fensterwänden in Backstein wurde nach dem Stadtbrand von 1729 verändert saniert und 1881 bis 1883 umfangreich umgebaut. Der Westturm stammt aus dem 14. oder 15. Jahrhundert
  • Fachwerkhäuser aus dem 18. Jahrhundert u.a. das Pfarrhaus, Kirchstraße 11.
  • Der Schloßberg Gützkow - Sitz der slawischen Fürsten (bis ca. 1200), der Gützkower Grafen (1216-1359) und von Herzog Barnim VII. (1425-1451), ist ein bedeutendes europäisches Bodendenkmal und wurde 1930–1934 ausgegraben.
  • Das Schloss Wieck (ehemaliges Herrenhaus der Familie von Lepel von 1797), war ab 1932 Schule, ab 1972 Klubhaus und ist seit 1990 Schloßgymnasium.
  • Die Grabkapelle Wieck wurde 1859 erbaut und 1996 bis 2003 rekonstruiert.
  • Die Kapelle in Kuntzow, wurde 1425 erstmals erwähnt (gehört zum Gützkower Kirchspiel).
  • Gedenkstein von 1959 auf dem Hasenberg für den kommunistischen Arbeiterpolitiker Ernst Thälmann, der 1944 im KZ Buchenwald ermordet wurde

 

 

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCtzkow