Ort: Altentreptow

Ort: Altentreptow Zwischen Greifswald, Altentreptow und Friedland

Stadtbeschreibung

Altentreptow (bis 1939: Treptow) ist eine Kleinstadt im Amt Treptower Tollensewinkel im Landkreis Demmin im Landesteil Vorpommern des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).

Das Tollensetal bei Altentreptow war schon in der Bronzezeit besiedelt. Davon zeugen archäologische Funde.

Name
Die Slawen siedelten sich an der Tollense an und errichteten dort eine Burg, welche den Übergang bewachte. Sie soll sich westlich des Flusses auf einem natürlichen Hügel befunden haben. Im Zuge der Christianisierung wurde der Tempel abgerissen und eine erste Holzkirche, später die Petrikirche errichtet. Ob der Tempel von der einer Wallanlage geschützt wurde, oder sie sich diese auf dem Klosterberg nördlich des Ortes befand, ist nicht erwiesen.

Die Slawen waren auch die Namensgeber: Treptow leitet sich nach einer Namensdeutung vom slawischen Wort „drowka“ ab, und bedeutet „Wäldchen, Gehölz“. Nach einer anderen Deutung stammte der Ortsname vom altpolabischen Trebotow, abgeleitet vom Namen Trebota. Die Wortwurzel Treb hieß dann evtl. Opfer oder auch Fordern. Der ganze Name könnte dann als „Die Ruhm Fordernden“ gedeutet werden.
Der Name wurde erstmals als Trybethowe (1175) , dann Trebutowe (ab 1191), Tributowe (1245) und schließlich ab 1254 als Treptow erwähnt. 1295 hieß es dann Antiquum Treptow oder Olden Treptow und im Siegel von ca. 1300 stand Tribetowa .

Geschichte

Mittelalter
Auf Veranlassung des Bischofs Otto von Bamberg ließen sich die Ratsherren und der Adel von Tribetow 1128 taufen. Noch im selben Jahr wurde der slawischen Tempel von den Hügeln entfernt und durch eine hölzerne Kirche ersetzt. Diese ließ Kasimir I. nach seinem Regierungsantritt abreißen und an ihrer Stelle die Petrikirche errichten. 1173 stiftete er ein Kloster, welches aber nur bis 1239 auf dem Klosterberg stand, dann nach Klatzow und schließlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts nach Verchen verlegt wurde.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aber erst vom 18. Juni 1245, als die Stadt vermutlich offiziell gegründet wurde und man ihr das Stadtrecht verlieh. 1286 wurde auch der Rat der Stadt erstmals erwähnt. 1292 kam der Zusatz „Alt“ zu Treptow, um sich von dem neu gegründeten Ort Treptow an der Rega abzugrenzen. Anschließend fielen die Stadt, das Land und die Vogtei an die Stettiner Linie der Greifen. Nach zehn Jahren kam es mit Neubrandenburg zur Aussöhnung, nachdem man mit ihnen seit 1316 eine Fehde hatte.
Im 14. Jahrhundert gab es mehrfache Auseinandersetzungen um Gebiete zwischen Pommern und Brandenburg, wo auch Treptow eine bedeutende Rolle spielte.

15. bis 17. Jahrhundert
Während eines Erbfolgekrieges, um Pommern-Stettin, im 15. Jahrhundert wurde die Stadt in Brand geschossen, wobei die halbe Stadt sowie das Rathaus mit allen Urkunden abbrannte.
Auch Treptow war von mehreren schweren Stadtbrände betroffen (1527, 1569, 1698).
Die kaiserlichen Truppen quartierten sich im Dreißigjährigen Krieg ein, wurden durch schwedische Soldaten vertrieben, kehrten wieder zurück und plünderten den Ort. Danach brannte Treptow noch zweimal und wurde nach dem Stockholmer Frieden an Preußen abgetreten, das sich weiterhin mit Schweden Kämpfe um das pommersche Gebiet lieferte.

18. bis 19. Jahrhundert
Im 18. Jahrhundert war die Stadt durch die ständigen Kriege total verarmt. Um neues Ackerland zu gewinnen, wurde die Stadtmauer abgetragen.
Im folgenden Jahrhundert verzeichnete man eine positive Entwicklung durch den Neubau der Tollensemühle (1996 abgebrannt) und der Errichtung eines Getreidespeichers (noch heute für Märkte, vor allem Weihnachtsmärkte genutzt). 1869 wurde ein neues Rathaus erbaut und neben der Landwirtschaft hatten sich auch Tuchweber sowie Spinnereien angesiedelt. Der Anschluss an die Preußische Nordbahn erfolgte im Jahr 1878. Außerdem wurden eine Schule, eine Bank, ein Hospital und eine Post eingeweiht. Eine Molkereigenossenschaft wurde 1888 gegründet (Neubau von 1995). Am Ende des 19. Jahrhunderts entstand das prägende Gebäude Bahnhofsstraße 15 als Bahnhofshotel, welches nach 1945 als Krankenhaus diente und weiter ausgebaut wurde.

Einen weiteren Fortschritt machte die Stadt 1916 durch den Anschluss an Elektroenergie. In den folgenden Jahren wurden zahlreiche neue Gebäude errichtet oder saniert.

Neuere Zeit
Bis zum 26. Januar 1939 lautete die offizielle Bezeichnung der Stadt Treptow a. Tollense oder verkürzt Treptow a. Toll.. Von 1960 bis 1985 entstand ein großes Wohngebiet mit 1049 Wohnungen in Plattenbauweise. Mitte der 1960er Jahre wurde die alte Volksschule in der Oberbaustraße zu einem Altenheim umgebaut und 1972 der Tierpark eröffnet. Von 1952 bis 1994 war Altentreptow Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.
Nach der politischen Wende wurde ab 1991 der historische Stadtkern mit der Kleinen Tollense und dem Rathaus im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert. Auch das Wohngebiet wurde saniert und umgestaltet. 2002 wurde durch den Landesbaupreis die Realisierung der Renaturierung der Kleinen Tollense in Altentreptow lobend anerkannt. Auf dem Klosterberg wurde 2001 ein modernes Krankenhaus mit 108 Betten eingeweiht.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Altentreptow

Sehenswürdigkeiten

  • Die sanierte historische Altstadt mit der Kleinen Tollense, dem Markt und den Stadttoren. Bemerkenswert sind dabei auch die Fachwerkhäuser Oberbaustraße 26 (1663 und 1823) und die Alte Schule in der Reitbahn von 1804.
  • Die St.-Peter-Kirche; stattlicher Bau der Backsteingotik aus dem 14. und 15. Jh. 1865 durch Friedrich August Stüler restauriert. Hallenschiff mit 4 Joche aus dem 14. Jh. Hallenumgang aus der ersten Hälfte des 15. Jh. Quadratischer Westturm aus dem 14/15. Jh.
    • Schnitzaltar mit 40 Heiligen-Figuren aus der 2. Hälfte des 15. Jh.
    • Fenster mit Glasmalereien von Alexander Teschner und Louis Müller
    • Buchholz-Orgel von 1812, durch Barnim Grüneberg 1865 erweitert
  • Die Spitalkapelle St. Jürgen vor dem Demminer Tor aus dem 15. Jh.
  • Die Stadttore: Brandenburger Tor (um 1450), Demminer Tor (um 1450)
  • Das Fritz-Reuter-Haus (Fritz Reuter lebte und wirkte von 1850 bis 1856 in der Stadt).
  • Der Brunnen auf dem Markt. Dieser Brunnen ist eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art: hatte im Modell die Umleitung des Wassers von einer Ebene hinab in die nächste noch funktioniert, so sorgt beim Original hingegen das Gesetz der Schwerkraft dafür, dass das Wasser in alle Richtungen versprüht wird und man sich dem Brunnen nicht ohne passende Kleidung nähern kann.
  • Das Rathaus von 1869 im neugotischen Stil.
  • Die Auenlandschaft der Tollense.
  • Der geschichtsträchtige Klosterberg mit Einrichtungen für Kultur, Freizeit, Sport und Erholung.
  • Der „Große Stein“ am Klosterberg: ein Findling der Weichseleiszeit (vor 100 000 bis 10 000 Jahren), den die Eismassen hinterließen, welche sich wieder nach Norden zurückzogen. 1915 wird der große Stein als „Bismarck-Stein“ feierlich eingeweiht. Oberirdische Maße: Länge 8,2 m; Breite 6 m; Höhe 5,2 m; Masse: ca. 360 Tonnen. Er liegt zu etwa 2/3 unter der Erde und ist der größte Findling auf dem Festland Norddeutschlands. Im November 1959 wurde auf Befehl und unter Aufsicht des MfS das Relief Otto von Bismarcks abgemeisselt; die Spuren dieser „Säuberung“ sind auf der Vorderseite heute noch zu erkennen.
  • Ehrenmal auf dem Klosterberg für die Opfer des Faschismus, 1990 abgetragen, die Gedenkplatte seither in der Heimatstube

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Altentreptow