Ort: Friedland

Ort: Friedland Zwischen Greifswald, Altentreptow und Friedland

Stadtbeschreibung

Friedland ist eine Kleinstadt im Landkreis Mecklenburg-Strelitz im Osten Mecklenburg-Vorpommerns. Die seit dem 1. Januar 2004 amtsangehörige Stadt ist Sitz des Amtes Friedland, dem weitere fünf Gemeinden angehören.

Geschichte

Noch vor 1200 entstand an einem Wegekreuz alter Handelsstraßen am Rande der großen Niedermoore auf einem Landrücken eine Siedlung der Handelnden, die schon eine Nikolaikirche besaßen. Als die Herrschaft Stargard im 13. Jahrhundert in die Hände der Brandenburger gelangt war, gründeten die brandenburgischen Markgrafen Otto III. und Johann I. neben den vorhandenen Siedlungen 1244 nach deutschem Recht die Stadt Vredeland, das heutige Friedland. Im Stadtwappen findet man die beiden Stifter noch heute. Der Ort, direkt am Landgraben nahe der pommerschen Grenze, diente dem Schutz gegen die Pommern. Es entwickelte sich um 1300 ein gitterförmiges Straßenraster in einem ellipsenförmigen Stadtgrundriss, der von einer teilweise noch erhaltenen, starken Befestigung umgeben war. Aus dieser Zeit stammt das Anklamer Tor (1304), während das Burgtor (Neubrandenburger Tor) im 15. Jahrhundert entstand.
Kriege (Schlacht an der Kavel, 1760), Hungersnöte, Seuchen (1637/38 mit 872 Pesttoten), Stadtbrände (12, insbesondere der große Stadtbrand von 1703) sowie die Lage in einer der strukturschwächsten deutschen Regionen hemmten die Stadtentwicklung. 1806 zogen die Truppen Napoleons unter Marschall Joachim Murat mit 70.000 Soldaten durch die Stadt, danach weitere französische (über 190.000 Mann) und preußische Truppen.
Wie viele andere Städte auch erlebte Friedland im 19. Jahrhundert eine Blütezeit. 1803 wurde ein neues Rathaus erbaut, 1862 ein Krankenhaus im Johannesstift, ab 1866 ein modernes Wasserleitungssystem mit Wasserkraftwerk (1886) an der Woldegker Straße. Das Friedländer Gymnasium (bis 1840: Gelehrtenschule) war bis ins 19. Jahrhundert hinein die bedeutendste höhere Schule in Südostmecklenburg. 1814 wurde in Friedland der erste deutsche Turnverein gegründet (heute: TSV 1814 Friedland), es ist somit der älteste Sportverein Deutschlands. Ab 1854 hatte Friedland Straßenbeleuchtung und ab 1894 Bürgersteige. Bekannt wurde die Stadt durch die Rote Friedländerin, eine rote Fliese, die für Labortische und Küchenfliesen verwendet wurde.
In der Gründerzeit entstanden die Eisenbahnlinie nach Neubrandenburg (1884), die Molkerei (1890), die Zuckerfabrik (1891), das Mosaik-Plattenwerk (1894), die Gasfabrik (1896) und die Überlandzentrale (1911).
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden am 28./29. April 1945 große Teile der Altstadt, darunter das Rathaus von 1803, zerstört bzw. von Rotarmisten niedergebrannt. Seit 1965 im Altstadtbereich errichtete Neubauten prägen heute das Stadtbild. Von 1965 bis 1985 wurden in der Innenstadt 1334 Wohnungen unter anderem in Plattenbauweise errichtet. Nach der politischen Wende wurden ab 1991 die noch vorhandenen historischen Gebäude in der Altstadt im Rahmen der Städtebauförderung saniert.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Friedland_(Mecklenburg)

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche Sankt Marien, im 14./15. Jahrhundert im Stil der Backsteingotik erbaute sehr einheitliche, dreischiffige Hallenkirche mit elf Jochen. Zwei Joche davon wurden wie die westliche Doppelturmfassade in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts angefügt. Die Kirche wurde 1703 durch den Stadtbrand schwer beschädigt.
  • Die Pfarrkirche Sankt Nikolai, in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichteter gotischer Feldsteinquaderbau, 1945 bis auf die Umfassungsmauern ausgebrannt und seitdem Ruine.
  • Die Stadtbefestigung wurde nach 1304 errichtet und besteht aus
    • der Stadtmauer aus Feldsteinmauerwerk, bis zu 6 m hoch,
    • dem Wiekhaus Fischerburg (15. Jh.) (ursprünglich gab es 29 Wiekhäuser),
    • dem äußeren Wallgrabensystem (früher dreifach gegliedert, heute teils Grünflächen),
    • dem Anklamer Tor (früher Steintor) aus Feldsteinen (Unterbau) und Backsteinen mit beiderseitigen Rundtürmen (14. Jh.),
    • dem Neubrandenburger Tor, einheitlicher dreigeschossiger Backsteinbau mit Stadt- und Feldseitengiebel (2. Hälfte des 15. Jh.),
    • dem runden Fangelturm aus Backsteinen (14. Jh.), im Dreißigjährigen Krieg teilweise zerstört, 1910 zum Wasserturm umgebaut,
    • der ehemaligen Wassermühle von 1703 am Flüsschen Datze
  • Auf dem alten Friedhof der Stadt (auf den Stadtwällen) ist das Ehrengrab von Heinrich Arminius Riemann erhalten, an den auch ein Gedenkstein nördlich der St. Marienkirche sowie eine Gedenktafel an der Stelle seines ehemaligen Wohnhauses (kriegsverlust) erinnert
  • Das Museum der Stadt ist in dem restaurierten Fachwerkgebäude Mühlenstraße 1 untergebracht.
  • Das ehemalige Gymnasium, in der Rudolf-Breitscheid-Straße, von 1784 mit Mauerresten eines mittelalterlichen Vorgängerbaus
  • Der neu gestaltete Markt mit dem dargestellten Umriss des 1945 zerstörten Rathauses
  • Gedenkstein aus den 1950er Jahren links vom Anklamer Tor, zwischen Stadtmauer und der ersten Wallkrone, für die Opfer des Faschismus: sechs KZ-Opfer und zwei Deserteure
  • Gedenkstein von 1965 an der Pasewalker Straße vor der Einmündung zum Neuen Friedhof zur Erinnerung an zwei junge Wehrmachtssoldaten, die bei Kriegsende desertierten und von SS-Männern erschossen bzw. erhängt wurden
  • Gedenkstein von 1970 am Neubrandenburger Tor für zwei sowjetische Soldaten, die bei Kriegsende erschossen wurden, zu DDR-Zeiten für Parlamentäre gehalten wurden, aber in Wahrheit Aufklärer waren. Seit Bekanntwerden dieses Sachverhalts steht der Stein im Museumshof

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Friedland_(Mecklenburg)