Ort: Jarmen

Ort: Jarmen Zwischen Greifswald, Altentreptow und Friedland

Stadtbeschreibung

Jarmen ist eine Kleinstadt im Landkreis Demmin in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Stadt ist Verwaltungssitz des Amtes Jarmen-Tutow, dem weitere sechs Gemeinden angehören.

Name
Der Name Jarmen kommt aus dem Altpolabischen von Jaromin (Ort des Jarom) und das könnte als eifrig oder kühn übersetzt werden. Im Jahr 1269 ist der Ort als Germin, 1277 als Jermin und 1290 als Jermyn nachgewiesen.

Geschichte

Frühe Geschichte
Stein- und bronzezeitliche Funde wurden im Zuge des Baues der Autobahn A20 gemacht. Darunter sind eine Siedlung und ein auf 830 v. Chr. datierter Feuerstellenplatz. Ab 690 n. Chr. begann die slawischen Besiedlung der Gegend. Im 8. Jahrhundert erfolgte die erste urkundliche Erwähnung der Umgebung von Jarmen. Von 1185 bis 1224 war Jarmen unter dänischer Herrschaft. Nach 1250 erfolgt ein planmäßige Stadtanlage am alten Peeneübergang. Am 13. August 1269 wurde die Stadt als Germin erstmalig in einer Urkunde erwähnt. Um 1277 war gehörten Ort und Land Germin mit den Gemarkungen Bentzin, Zemmin, Müssentin, Zarrenthin und Toitin dem Bistum Cammin. Die in Germin ansässige bischöfliche Vertretung erhielt vom Kloster Eldena eine Jahreslast von 7 Pfund Salz. Im Jahr 1290 wurde der Ort als oppidum genannt. 1305 erhielt Herzog Otto I. von Pommern Jarmen vom Bischof Heinrich von Cammin als Lehen.

1631 wurde Jarmen Amtsstadt des pommerschen Amtes Ueckermünde. Jarmen entwickelte sich auf Grund seine Lage an der Furt zum Verkehrs- und Handelsknotenpunkt. Auf Grund des Dreißigjährigen Krieges gehörte Jarmen von 1648 bis 1720 zu Schwedisch-Pommern. Mit Beendigung des Großen Nordischen Krieges 1720 wurde Jarmen eine preußische Stadt.

Durch mehrere Stadtbrände, unter anderem 1742 und 1839, wurde ein Teil des historischen Häuserbestands zerstört.

Ab 1800
Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. besuchte 1856 Jarmen, wobei er 2000 Taler für den Neubau der Stadtkirche übergab.
Eine Fähre über die Peene bei Jarmen wurde erstmals 1368 erwähnt. Der Fährbetrieb wurde 1863 nach der Errichtung einer hölzernen Brücke eingestellt.
1893 wurde der Jarmener Hafen mittels der Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn (MPSB) mit Friedland und Anklam verbunden. Von Schmarsow aus wurde Jarmen 1897 an die Demminer Kleinbahn Ost (DKBO) angeschlossen, deren Strecke von Demmin nach Treptow (heute: Altentreptow) verlief. Die DKBO teilte sich in Jarmen mit der Greifswald-Jarmener Kleinbahn (GJK) Bahnhof und Werkstatt. Über die GJK, die eine eigene Eisenbahnbrücke über die Peene besaß, konnten Greifswald und Züssow erreicht werden. Die erste Betonbogenbrücke über die Peene wurde 1910 fertiggestellt.

1945 wurde die Stadt kampflos an die Rote Armee übergeben. Die Eisenbahnstrecken wurden stillgelegt und die Gleisanlagen als Reparationsleistungen demontiert.
Die Innenstadt wurde im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 grundlegend saniert. Die bisher durch die Stadt verlaufende Bundesstraße 110 wurde über eine Ortsumgehung geführt.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Jarmen

Sehenswürdigkeiten

  • Die neogotische St.-Marien-Kirche wurde 1863 eingeweiht. Ihr Bau wurde durch eine Spende Friedrich Wilhelm IV. von Preußen unterstützt. Friedrich August Stüler soll die Baupläne überarbeitet haben. Der Chor besitzt drei Fenster mit bemerkenswerten Glasmalereien.
  • Das Rathaus mit Stadtchronik am Giebel wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut und um 1966 saniert.
  • Der dreieckige Alte Markt und der ebenfalls dreieckige Neue Markt stellen beschauliche kleinstädtische Ensembles dar. In der Mitte des Neuen Markts befindet sich ein Kriegerdenkmal.
  • Das Haus Waterstraat am Neuen Markt 5 stammt von 1912. Es hat unverkennbare Jugendstilelemente. Hier war einmal das HO-Kaufhaus; heute ist im Gebäude die Volksbank untergebracht.
  • Gleich daneben befindet sich das alte Pfarrhaus mit viersäuligem Portikus.
  • Im ehemaligen Landambulatorium befindet sich heute ein Seniorenpflegeheim. Das Gebäude wurde 1923 als Hauptsitz des Landwirtschaftlichen Ein- und Verkaufs-Vereins (LEVV) errichtet.
  • Ein Hügelgrab, dass sich in einem Kiesabbaugebiet befand, wurde circa 2005 von Archäologen geöffnet. Das rekonstruierte Hügelgrab befindet heute sich am Eingang zur Badeanstalt am Zarrenthiner Kiessee.
  • Im Hotel zum Brunnen steht der älteste Brunnen der Stadt, er befindet sich heute innerhalb des Speisesaals.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Jarmen