Tour: Karrendorfer Seewiesen

Start/Ziel

Parkplatz an den Seewiesen

Tourtyp: Streckenweg (hin und zurück), Naturwanderung, Radtour
Länge: 5,5 km
Zeit zu Fuß: ca. 2:00 h
Max. Steigung: gering
Wegoberfläche: Wiesenwege, Betonplatten
Für Kinderwagen passierbar: Nein
Mit Rollstuhl befahrbar: Nein
Sehenswert:

Tierwelt der Seewiesen

Gastronomie: Nein
Übernachtung: Nein
Baden: Nein
Einkaufen: Nein

Tour: Karrendorfer Seewiesen Zwischen Greifswald, Altentreptow und Friedland

Allgemein

Anreise:

Von der B105 zwischen Greifswald und Stralsund in Mesekenhagen rechts nach Karrendorf abbiegen. Vorbei am Abzweig nach Frätow und durch Klein Karrendorf wird die Siedlung Groß Karrendorf erreicht. Am Infopunkt links abbiegen Richtung Insel Koos. Hinter Groß Karrendorf befindet sich auf der rechten Straßenseite ein kleiner, öffentlicher Parkplatz.

Start/Ziel:

Parkplatz an den Seewiesen

Wegpunkte

  • vom Parkplatz aus führt ein Plattenweg zum Sperrwerk am Damm
  • auf der Dammkrone verläuft der Wanderweg
  • nach ca. 350 m ist ein Vogelbeobachtungsturm erreicht
  • hinter dem Turm biegt der Dammweg links ab und endet nach ca. 270 m an einem Plattenweg
  • hier rechts abbiegen und auf dem Plattenweg durch die Seewiesen Richtung Insel Koos
  • da die Insel Koos nicht betreten werden darf, muss man nach ca. 1,7 km wieder umkehren
  • vorbei am bekannten Dammweg ca. 800 m Richtung Karrendorf
  • dann biegt links der Plattenweg zum Parkplatz ab

Historische Informationen

Karrendorfer Seewiesen:
Die Insel Koos entstand als Grundmoräne im Rahmen der letzten Eiszeit. Nördlich lagerte sich ein ein Kilometer langer Sandhaken an, der die Kooser Bucht vom Greifswalder Bodden trennt. Zwischen der Insel und dem Festland existiert mit der Beek ein schmaler Gewässerarm als Verbindung der Kooser Bucht zum Kooser See. Dieser ist von periodisch überfluteten Salzwiesen umgeben (westlich: Karrendorfer Wiesen, südlich: Kooser Wiesen) und wird durch die Halbinsel Streng vom Greifswalder Bodden abgeschirmt. Östlich anschließende submarine Sandriffe des Wampener Riffs schützen den Kooser See vor starkem Wellengang. Bei sommerlicher Trockenheit steigt der Salzgehalt des Sees und der Salzpfannen stark an und erreicht stellenweise 30 Promille (gegenüber 8 Promille im Boddenwasser).

Menschliche Nutzung ist durch umfangreiche Rodungen seit dem Mittelalter belegt. Das Gebiet wurde als Acker und Grünland genutzt. Die Schwedische Matrikelkarte von 1697 zeigt umliegende Holländereien. Auf den Kooser Wiesen und der Insel Koos wurde die traditionelle Nutzungsweise mit Mähweide, Hutung und Koppeln bis in die Gegenwart fortgeführt. Im übrigen Festlandsteil wurden ab 1800 Gräben angelegt, die sich auf dem Urmesstischblatt von 1835 zeigen. Anschließend erfolgte die Eindeichung der Flächen mit einem Sommerdeich um 1850. Zu DDR-Zeiten wurde die landwirtschaftliche Nutzung forciert. Der Polder Karrendorf-Frätow wurde mit Deichen versehen sowie mit Drainagen und Schöpfwerken entwässert. In intensiver Landwirtschaft wurden Getreide, Feldfutter und Saatgräser angebaut. Die Moorbereiche sackten so um 20 - 40 cm. Die Insel Koos diente in den 1930er Jahren als Übungszielgebiet von Jagdbombern, wovon noch heute bewachsene Einschlagkrater zeugen. Ein Rückbau der wasserwirtschaftlichen Anlagen erfolgte 1993-1994, so dass knapp 150 Jahre nach dem ersten Deichbau wieder natürliche Überflutungsverhältnisse herrschen. Rinderweiden im Gebiet stellen heute die einzige Nutzung dar.

Die jahrhunderte dauernde Beweidung schuf eine eigene an Verbiss angepasste Pflanzenwelt. Salzgrasland mit den verschiedenen Zonen einer Salzwiese dominiert. Auf den Karrendorfer Wiesen finden sich Magerrasen auf mineralischen Standorten. Die flach überstauten Schlickböden stellen Extremstandorte dar, auf denen nur wenige Arten des Makrozoobenthos leben können. Das Naturschutzgebiet hat eine hohe Bedeutung für die Vogelwelt. Brutvögel sind Rotschenkel, Sandregenpfeifer, Alpenstrandläufer und Austernfischer. In den Frühjahrs- und Herbstmonaten finden sich zahlreiche Rastvögel ein. In den letzten Jahren wurden beispielsweise 100.000 Blässgänse, 10.000 Graugänse, 6.000 Weißwangengänse, 40.000 Pfeifenten, 40.000 Eisenten und 30.000 Bergenten gezählt. Dazu gesellen sich Limikolenarten wie 12.000 Kiebitze, 15.000 Goldregenpfeifer, 1.000 Alpenstrandläufer, 1.000 Kampfläufer, 600 Zwergstrandläufer und 800 Bruchwasserläufer. In Kleingewässern auf der Insel Koos kommt der Moorfrosch vor. Raubsäuger im Gebiet sind Mauswiesel, Hermelin, Mink, Steinmarder, Iltis, Fischotter, Dachs, Marderhund, Waschbär und Fuchs.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Naturschutzgebiet_Insel_Koos,_Kooser_See_und_Wampener_Riff

Historische Orte – Schlachtfeld

eine pommersche Flotte wird 1184 vor der Insel Koos im Greifswalder Bodden durch Dänen und Rüganer vernichtend geschlagen

Tipps für unterwegs

Kleidung

In der Natur kann man zu jeder Jahreszeit unterwegs sein. Voraussetzung dafür ist natürlich die richtige Kleidung. Natürlich gibt es genug Anbieter, welche sich auf die entsprechende Ausrüstung spezialisiert haben. Diese ist allerdings oft sehr preisintensiv, dafür modern und praktisch. Oft wird man aber auch schon in der eigenen Garderobe fündig.

Wichtig ist das richtige Schuhwerk. Es sollte nicht zu schwer und luftdurchlässig sein. Knöchelhohe Schuhe schützen besser vor dem Umknicken des Fußes, griffige Sohlen bieten Halt auf jedem Untergrund. Bedenken Sie, dass Ihre Füße während des Wanderns etwas größer werden! Ziehen Sie am Start einfach ein Paar zusätzlicher Socken an, welche später wieder eingepackt werden können! Die Socken sollten Schweiß vom Fuß fernhalten, achten Sie auf den Stoff der Strümpfe.

Die Jahreszeit hat direkten Einfluss auf die Länge der Hosen. Je wärmer, desto kürzer sollte sie sein, es sei denn, Ihr Weg führt durch Gebiete mit Disteln, Brennnesseln, Farnbüschen oder durch das Unterholz. 

Am Oberkörper gilt das Zwiebelprinzip. Je kälter es ist, desto mehr dünne Textilhüllen wärmen übereinander den Körper. Wird es während der Tour zu warm, können Sie sich mehrerer oder weniger Hüllen entledigen. Im Sommer ist es sehr angenehm, mit weitem, kurzärmligen Hemd und knielanger Hose unterwegs zu sein. Der Wind trocknet den Schweiß auf der Haut, welche gegen Sonneneinwirkung durch UV-Creme geschützt werden sollte.

Führt der Weg durchs Unterholz, sollte auch Zecken- und Mückenschutz benutzt werden! Eine Kopfbedeckung ist im Winter wie im Sommer nützlich. Im Winter wärmt eine praktische Mütze Kopf und Ohren, im Sommer schützt der Schirm eines Basecaps vor der Sonnenblendung. Eine Sonnenbrille mit UV-Schutz rundet den Kopfschutz ab.

Gepäck

Beim Wandern ist ein Rucksack der perfekte Begleiter. Für kurze bis mittlere Touren reichen ca. 30 l Inhaltsgröße. Der Rucksack sollte eine gepolsterte, möglichst ebene Rückseite haben, welche sich natürlich an den Körper anschmiegt. Verstellbare Träger helfen beim individuellen Anpassen.Außentaschen nehmen neben einer Trinkflasche auch Wanderkarte, Traubenzucker und Handy auf. An diese Dinge sollten Sie jederzeit schnell und bequem heran kommen. Im Rucksack ist Platz für Wechselsachen, Regenschutz und Picknick samt kleiner Decke. Zudem sollten Sie eine kleine Mülltüte einpacken, damit Sie den unterwegs anfallenden Müll verstaunen können.  

Essen und Trinken

Als Verpflegung für unterwegs eignen sich am besten Vollkornprodukte und Apfelschorle wegen der enthaltenen Kohlenhydrate, dem Treibstoff unseres Körpers. Obst wie Äpfel und Bananen sorgen zusätzlich für die nötige leckere Vitaminzufuhr. Bewahren Sie die Verpflegung in verschließbaren Plastikbehältern auf, damit diese nicht während der Tour matschig und ungenießbar wird. Regelmäßiges Trinken ist Pflicht, verliert der Körper doch unterwegs über den Schweiß viel Flüssigkeit. 

Beschäftigung unterwegs

"Ich ging im Walde so für mich hin, Nach nichts zu suchen, das war mein Sinn. "Goethe

Während viele Menschen während der Tour die Entspannung suchen, den Weg zum Ziel machen, stellt sich für manche die Frage: Was mach‘ ich unterwegs ? Wie unterhalte ich meine Kinder im Wald und auf der Heide?

Erwachsene sehen die Landschaft als Ganzes (der blaue Spiegel des von grünen Bäumen eingerahmten Sees in mitten lieblicher Hügel), Kinder entdecken einzelne Kleinigkeiten (der Schwan, der Pilz, die Wolke).

Folgendes können Sie tun:

  • erzählen Sie den Kindern spannende Geschichten aus der Zeit unserer 
    Vorfahren ( Material finden Sie in der Wanderthek unter "Historisches")
  • stellen Sie den Kindern die Pflanzen/ Bäume vor (Pilze, Holunder, Eichen, 
    Buchen, Kiefern usw.)
  • nehmen Sie ein Buch über die Bewohner des Waldes mit und finden Sie 
    das richtige Tier anhand der richtige Fährte (Hase, Rehwild)
  • entdecken Sie gemeinsam die gefiederten Sänger am Himmel oder in den 
    Bäumen und Büschen
  • Spiele wie "Ich sehe was, was Du nicht siehst" ; "Ich packe einen Koffer und nehme mit …" sind auch für manch’ älteres Kind noch spannend
  • stimmen Sie ein Wanderlied an und bringen es den Kindern bei 

 

Gesundheit (Sonnenmilch, Zeckenzange und Mückenschutz, erste Hilfe)

Wer an der frischen Luft unterwegs ist, sollte ein paar "Gefahren" aus dem Weg gehen. Deshalb gehören auf den meisten Touren der Vorsicht halber Sonnemilch, Zeckenzange und Mückenschutz einfach ins Gepäck. Diese Tuben sind nicht schwer und nehmen kaum Platz weg. Eine kleine Wanderapotheke mit Blasenpflaster, Pinzette für Splitterentfernung, Taschenmesser und Papiertaschentücher sollten Sie auch mit sich führen. 

Natur oder Stadt?

Diese Wahl ist tatsächlich Geschmackssache. Natürlich kann man sich auch in der großen Stadt an der frischen Luft bewegen. Viele alte Stadtmauern locken mit schmalen, schattigen Wegen. Kirchentürme laden zum Weitblick ein und leckere Eiskugeln passen immer. Nur sollte solcher Ausflug nicht zur Shoppingtour durch die Innenstadt werden.

In der Natur treffen Sie deutlich weniger Leute, hier herrscht Ruhe, abseits vom Verkehrslärm der Städte und die Luft ist eindeutig gesünder.

An manchen Routen finden sich Badestellen, ob in der Ostsee, sauberen Binnenseen oder plätschernden Bächen, eine Erfrischung während der Wanderung gehört zum Höhepunkt einer Tour. Denken Sie daran, ein Handtuch im Rucksack zu verstauen!

Helfen Sie uns die Qualität unserer Tourentipps zu erhalten und zu verbessern

Alle vorgeschlagenen Touren haben wir selbst erkundet. Es sind authentische Touren, die nicht am Schreibtisch entstanden sind. Wir versuchen diese Touren regelmäßig zu überprüfen. Das ist jedoch eine Menge Arbeit. Es wäre schön, wenn Sie uns dabei helfen.

Ihre Erfahrungen

Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit.

  • Hinweise zu falschen, ungenauen bzw. missverständlichen Wegbeschreibungen
  • Hinweise zu nicht mehr begehbaren Wegen, Brücken
  • weiteren Tipps zu Tour

Wir freuen uns über Ihre Tipps,Anregungen und Erfahrungen.
Bitte senden Sie diese an redaktion@traumziel-mv.de.

Ihre Erlebnisse

Es würde uns auch freuen, wenn Sie uns einen kleinen Erlebnisbericht, gerne auch mit einem Bild, zusenden, den wir auf unserer Website, mit Nennung Ihres Namens (auf Wunsch auch anonymisiert) und Ihres Wohnortes veröffentlichen dürfen.

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Ihre Fotos auf Traumziel-MV.de

Haben Sie ein besonders schönes Bild geschossen? Dann senden Sie es uns zu und bestätigen Sie uns, dass Sie die Rechte an diesem Bild besitzen. Wir veröffentlichen dieses dann möglicherweise in der Fotostrecke der Tour, natürlich unter Nennung Ihres Copyrights. Diese Bilder werden von uns nur auf Traumziel-MV.de verwendet.

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Bitte beachten!

Natur erhalten

Wer sich in der Natur bewegt, sollte sie achten und respektieren. Dazu gehört es, keinen Müll zurückzulassen, kein Feuer zu entzünden, in den Naturparks die Wegen nicht zu verlassen, keinen Lärm zu machen und Rücksicht zu nehmen. Sie sind zu Gast in der Natur und sollten sich auch so verhalten. 

Gefahren in Allgemeinen

Auch wenn Mecklenburg-Vorpommerns Natur wohl eine der ungefährlichsten der Welt ist, so sollte man sich der allgegenwärtigen Gefahren trotzdem bewusst sein. Hier hilft der gesunde Menschenverstand, diese Gefahren zu erkennen und zu vermeiden. Bei Sturm im Wald zu sein ist eben eine genauso schlechte Idee wie bei Gewitter unter einem einzeln stehenden Baum Schutz zu suchen. 

Steilküstenabbrüche

Steilküstenabrüche sind ein natürlicher Veränderungsprozess der Natur in Mecklenburg-Vorpommern. Sperrungen und Hinweise sollten unbedingt beachtet werden und auch ohne Sperrung ist eine gesunde Vorsicht anzuraten. Treten Sie nie an die Kliffoberkante heran, klettern Sie nie die Steilhänge hinauf.

Im Frühjahr und im Winter sollte das Wandern am Fuß von Steilküsten ganz unterbleiben, da die meisten Abbrüche in dieser Zeit erfolgen. Abbruchsediment sollte nicht betreten werden, da hier die Gefahr des Versinkens in aufgeweichtem, fließendem Geschiebemergel besteht. 

Wilde Tiere

Wilden Tieren gegenüber sollte man sich immer distanziert verhalten. Diese werden in der Regel den Kontakt mit dem Menschen vermeiden. Treffen Sie jedoch mal auf Frischlinge (junge Wildschweine), seien Sie sich bewusst, dass die Mutter in der Nähe ist und ihren Nachwuchs auf das schärfste verteidigt. Entfernen Sie sich langsam und ohne Hast von den Frischlingen und gehen Sie keinesfalls auf sie zu.

Finden Sie ein Rehkitz im hohen Gras einer Wiese, ziehen Sie sich zurück, streicheln Sie es nicht. Ihr menschlicher Geruch könnte dazu führen, dass das Kitz von der Mutter verlassen wird.

Zutrauliche Tiere sind vermutlich krank und der Kontakt zu ihnen sollte unbedingt vermieden werden. Gleiches gilt für tote Tiere. 

Orientierung

Wenn Sie in der Region unterwegs sind, sollten Sie immer eine Wanderkarte der Region dabei haben.

Wir sind jede beschriebene Tour selbst gegangen, aber wir können nicht garantieren, dass diese ständig genau so begehbar bleibt. Mal sind Wege durch Regen unpassierbar, mal hat die Natur sich einen Weg zurück geholt, mal der Bauer einen Feldweg gepflügt oder eine Brücke ist gesperrt. Die Natur ist in ständiger Veränderung. Deswegen sind unsere Tourenvorschläge als Tipps ohne Garantie zu verstehen und unsere Skizzen nur zur groben Orientierung gedacht.

Eine Wanderkarte der Region hilft einen Rück- bzw. Alternativweg zu finden und das Verlaufen zu vermeiden. 

Ausrüstung

Angepasste Kleidung und Ausrüstung garantieren ein ungetrübtes Naturerlebnis bei fast jedem Wetter. Wir haben bei Tipps für unterwegs einige Hinweise für zusammengestellt.