Standort: Aussichtskanzel "Seeadler"

Start / Ziel

Parkplatz an der Straße nach Glave

Ansitz 1

Typ: Turm-Holz
Anzahl Sitze: 8
Überdacht: Ja
Wetterschutz: ja
Weg hin/zurück: 0,7 km
per Fahrrad: Ja
barrierefrei: Nein

Tiere beobachten

Breesener See

Seeadler, Fischadler, Enten- und Gänsevögel, Weißstroch, Kranich, Rotfuchs, Flussseeschwalben, Mäusebussard,

Aussichtskanzel "Seeadler"

Seeadler, Fischadler, Enten- und Gänsevögel, Rotfuchs,

Turm Rohrsänger Neu Dobbin

Seeadler, Fischadler, Enten- und Gänsevögel,

Moorochse, nördlicher Plauer See

Seeadler, Fischadler, Enten- und Gänsevögel, Kranich, Kormoran, Rohrdommel, Bekassine,

Ansitz Rothirsch bei Sandhof

Rehwild, Rothirsch,

Langenhägener Seewiesen

Seeadler, Fischadler, Enten- und Gänsevögel, Kranich, Mäusebussard,

Standort: Aussichtskanzel "Seeadler" Zwischen Mecklenburgischer Seenplatte (westl. der A19), Sternberger Seenland und Güstrower Land

Anreise

Von Krakow am See auf der B103 südwärts Richtung Plau am See fahren. Am Südzipfel des Krakower Sees ostwärts abbiegen, Richtung Glave. Nach ca. 600 m kann am Straßenrand geparkt werden. Auf der linken Straßenseite beginnt der Pfad zum Adlerturm.

Wegpunkte

  • der Stichweg zum Ansitz beginnt direkt gegenüber der Parktasche
  • nach ca. 350m ist der Ansitz erreicht

Beobachtbare Tiere

Seeadler
  • ganzjährig
  • ganztägig
Fischadler
  • April bis August
  • ganztägig
Enten- und Gänsevögel
  • ganzjährig
  • ganztägig
Rotfuchs
  • ganzjährig
  • ganztägig

Standortinformationen

Das Naturschutzgebiet Krakower Obersee ist der als Naturschutzgebiet ausgewiesene südliche Teil des Krakower Sees einschließlich der im See gelegenen Inseln und des anschließenden Dobbiner Niedermoors in Mecklenburg-Vorpommern. Die Unterschutzstellung erfolgte am 8. August 1932, mit einer Erweiterung am 21. November 2000 umfasst es ein Gebiet von 1189 Hektar und hat zum Ziel, dauerhaft einen mäßig nährstoffreichen See mit den angrenzenden Wald-, Moor- und Wiesenflächen zu erhalten. Mit der Unterschutzstellung wird das Gebiet auch als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung gemäß der Ramsar-Konvention geschützt. Das Naturschutzgebiet liegt im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide.

Trotz anhaltender Nährstoffeinträge aus benachbarten landwirtschaftlichen Flächen und Netzkäfighaltung einer Fischzuchtanlage wird der Gebietszustand als gut angesehen. Prädatoren beeinflussen den Bruterfolg zahlreicher Wiesenbrüter.
Zwei Aussichtstürme in Glave und am Nordufer geben einen guten Überblick über das Schutzgebiet. Zwischen Wadehäng und der Teichwirtschaft Dobbin kann das Gebiet über einen Wanderpfad eingesehen werden.

Die erhöhte Luftfeuchtigkeit auf den Inseln führt zum Vorkommen naturnaher Hochwälder mit Bergahorn, Sommerlinde, Bergulme, Rotbuche und Stieleiche. Die Ufer werden von großräumigen Röhrichten gesäumt. Der Große Werder ist waldfrei und wird mit Rindern beweidet. Dort finden sich Kleinseggenrasen mit Breitblättrigem Knabenkraut. Auf den höheren Lagen mit trockener Magerweide siedeln Primeln, Knöllchen-Steinbrech und Knolliger Hahnenfuß. An beweideten Ufern des Sees finden sich Großseggenbestände.

Das umfangreiche Nahrungsangebot an Wasserpflanzen und Mollusken begünstigt Brut- und Rastvögel. Starke Populationen von Stock- und Schnatterente sind nachgewiesen. Kolonien bilden Lachmöwe und Fluss-Seeschwalbe sowie der Kormoran mit 525 Brutpaaren . Wiesenbrüter sind Rotschenkel, Bekassine und Kiebitz. Außerhalb der Brutzeit hat das Gebiet ein starke Bedeutung als Durchzugs- und Rastfläche. Jährlich werden bis zu 6000 Bläss- und Saatgänse gezählt, weiterhin bis zu 3000 Reiherenten. Fisch- und Seeadler bejagen den See regelmäßig.

Quelle:
de.wikipedia.org/wiki/Naturschutzgebiet_Krakower_Obersee

Bild vom Turm unter GNU-Lizenz:
de.wikipedia.org/w/index.php

Manchmal muss man als Tierbeobachter auch Glück haben. Die frühe Sonne hat die Nebelschwaden auf der Glaver Koppel aufgelöst, in der Ferne bei Dobbin ist es noch ziemlich dunstig. Ich sitze auf dem Adlerturm am Krakower Obersee und hoffe auf einen Seeadler. Lange zeigt sich außer Kormoranen, Enten und Möwen nichts besonderes. Das gibt mir aber die Gelegenheit, die Beute-Strategie der Möwen zu beobachten. Sie halten sich in der Nähe der erfolgreichen Fischfänger wie dem Kormoran oder dem Haubentaucher auf und warten, bis diese Beute machen. Dann stürzen sie sich manchmal zu fünft auf den glücklichen Jäger und versuchen, ihn so zu nerven, das er die Beute frei gibt. Gerade beobachte ich einen wackeren Kormoran, der immer wieder unter den Möwenatacken abtaucht, hastig einen kleinen Fisch verschlingt und den nächsten Haken unter Wasser schlägt, als es plötzlich direkt neben mir klatscht. Ich setze das Fernglas ab und sehe am Schilfrand einen Fischadler, der mit Beute in den Krallen an Höhe gewinnt. Schnell greife ich zum Fotoapparat und komme zum Schuss ... Der Adler lässt sich hinter dem Schilf nieder und verspeist seinen Fisch. Ein junger Seeadler erscheint am Himmel und schreckt den Fischadler auf. Er fliegt eine kurze Runde über die Koppel und fusst dann auf dem Adlerbaum, um seine Federn zu trocknen. Der Seeadler ist wieder verschwunden. Nach gut 20 Minuten verlässt der Fischadler seinen Rastplatz und fliegt direkt an mir vorbei Richtung Westen. Bald zieht er in den warmen Süden ... gute Reise! 

Christian Schumann, 09.09.2016