Ort: Neukloster Zwischen Mecklenburgischer Seenplatte (westl. der A19), Sternberger Seenland und Güstrower Land
Stadtbeschreibung
Neukloster ist eine Stadt im Osten des Landkreises Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Stadt ist Verwaltungssitz des Amtes Neukloster-Warin, dem weitere acht Gemeinden angehören.
Geschichte
Die Geschichte Neuklosters reicht, wie die Geschichte der meisten kleinen Orte in der Umgebung, bis ins Mittelalter hinein. Im Gebiet des heutigen Neuklosters befand sich bereits um 1170 die Kussiner Burg, es wird vermutet, dass sich der Burgkern in der heutigen Innenstadt befunden hat.
Das von Heinrich Borwin I. gegründete Kloster Sonnenkamp befand sich in jener Zeit noch im kleinen Örtchen Parchow in der Nähe der Burg Ilow. Das Kloster von Parchow wurde bereits nach acht Jahren nach Neukloster verlegt. Das Kloster am neuen Standort wurde bereits 1219 erstmals urkundlich erwähnt. Somit war von nun auch „Neukloster“ in den Landkarten dieser Welt verzeichnet. Die Burg verfiel mit der Zeit, jedoch das Kloster entwickelte sich zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum für die Umgebung. Mitte des 14. Jahrhunderts waren Ländereien und Besitz am umfangreichsten. Das Kloster wurde jedoch Anno 1555 aufgelöst, sein Besitz und Land fiel an den Landesherren von Mecklenburg, der es von nun an verwaltete.
Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1648 fiel Neukloster (mit der Hansestadt Wismar und einigen anderen Ländereien in der Gegend) an Schweden. Die Schwedenzeit Neuklosters war geprägt durch Armut, Elend und Not, doch letztlich überstand Neukloster die Schwedenzeit recht schadlos bis zum Jahre 1803. In jenem Jahr beschloss die schwedische Besatzung, Neukloster für 100 Jahre an Mecklenburg-Schwerin zu verpachten. Nach Ablauf dieser Zeitspanne wurde Neukloster (und jene anderen schwedischen Ländereien auf heutigem mecklenburgischen Grund und Boden) Mecklenburg wieder angegliedert.
Neuklosters lokale Bedeutung stieg, als man 1862 das Lehrerseminar von Ludwigslust in die Kleinstadt holte. Zwei Jahre später wurde auch die Landesblindenanstalt in Neukloster eröffnet. Der Zuzug nach Neukloster nahm rasch zu, die Einwohnerzahlen stiegen ständig, Handwerk und Gewerbe florierten. 1887 wurde Neukloster über die Wismar-Karower Eisenbahn an das regionale Bahnnetz angeschlossen.
Neukloster erhielt im Jahre 1938 das Stadtrecht; die Einwohnerzahlen verdoppelten sich in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg von ungefähr 2500 auf fast 5000, ein Bereich, in dem sie sich heute noch bewegen.
In den Jahren der DDR veränderte sich das Bild Neuklosters enorm und Neukloster erhielt ein kleinstädtisches Aussehen. Durch den Zuzug wurde in Neukloster viel gebaut, die meisten der damals errichteten Häuser bestimmen heute noch das Stadtbild. Damals entstanden unter anderem ein Zeltplatz, eine Bibliothek, ein Kino, ein Altersheim, ein Stadion, Schulen, ein Kindergarten, das Gebäude der Katholischen Kirche und der Marktplatz.
Die Innenstadt wurde unter anderem im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert.
Sehenswürdigkeiten
In der Klosterkirche, erbaut um 1219, befinden sich wertvolle Ausstattungsstücke der gotischen Zeit, so ein Marienaltar und die zweitältesten farbigen Kirchenfenster Nordeuropas. Von den Klostergebäuden sind das ehemalige Propsteigebäude und der in den 1990er Jahren wiederhergestellt Glockenturm erhalten. Sehenswert sind das Fischerhaus und die im 19. Jahrhundert erbauten Gebäude der Schulen und des Rehabilitationszentrums für Blinde und Sehbehinderte.
In Neukloster ist das Blasorchester Klasbachtaler Blasmusik e.V., was 1959 gegründet wurde und seinen Namen von dem Tal des am östlichen Stadtrand Neuklosters fließenden Baches hat.