Ort: Ralswiek

Ort: Ralswiek Auf Rügen und Hiddensee

Stadtbeschreibung

Ralswiek ist eine deutsche Gemeinde im Landkreis Rügen auf der gleichnamigen Insel in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gemeinde wird vom Amt Bergen auf Rügen mit Sitz in der gleichnamigen Stadt verwaltet.

Name
Der Ortsname „Ralswiik“ ist 1311 erstmals urkundlich erwähnt. Die Bedeutung des Namens ist umstritten, er könnte von einem slawischen Personennamen oder von dem dänischen Wort ral (Kies) herzuleiten sein. Die Endung wiek ist eine typisch nordische Bezeichnung für Orte, die an einer Bucht liegen oder einen Hafen haben.

Geschichte

Archäologische Ausgrabungen zeugen von einer Besiedlung der Region um Ralswiek bereits in der späten Mittelsteinzeit vor etwa 8000 Jahren (Lietzow-Kultur).

Der Ort wurde im 8. Jahrhundert von den westslawischen Ranen als Seehafen gegründet. Neben Charenza und der Tempelburg auf dem Kap Arkona war Ralswiek die bekannteste Stadt (Civitates) der Ranen auf der Insel.
Das heute kleine Ralswiek gehörte im Mittelalter zu den wichtigen Häfen an der Ostsee. Die umfangreichen Handelsbeziehungen, die zu anderen Hafenstädten an der Ostsee bestanden, belegen archäologische Funde von Specksteinschalen aus Norwegen und Hipfelhenkelgefäße, die in Schweden hergestellt wurden. arabische Dirhams und persische Drachmen weisen auf Handelsbeziehungen bis in den pontischen Raum. Ein Münzfund von arabischen 2.203 Dirhams, die zwischen 459 und 847 n. Chr. geprägt wurden, ist heute im Kulturhistorischen Museum in Stralsund ausgestellt.

Historisch interessant sind die vier bis zu 14 Meter langen und 3,40 Meter breiten Wikingerboote, die bei Grabungen zwischen 1967 und 1980 entdeckt wurden. Sie belegen eine Seefahrer- und Händlergeschichte mit Handelsbeziehungen auf den Routen der Wikinger, die hier auch lebten und bestattet wurden. (Grabfunde mit Beigaben)
Aus der slawischen Zeit vom 8. bis zum 12. Jahrhundert stammt ein Hügelgräberfeld mit etwa 400 Hügeln auf den Endmoränen nordöstlich von Ralswiek.

Nach der Eroberung und Christianisierung Rügens durch die Dänen im Jahre 1168 kam der Ort in den Besitz des Bistums Lund und wurde kirchliches Verwaltungszentrum für die Insel. Hiervon zeugt heute noch das ehemalige Propsteigebäude, das in Resten noch gotische Architektur aus der Zeit um 1400 aufweist.

Ralswiek war in der Folgezeit Lehensbesitz verschiedener rüganer Adelsfamilien. 1891 wurde der Ort an die Familie des Fabrikanten Hugo Sholto Graf Douglas aus Aschersleben verkauft. Dieser ließ sich von 1893 bis 1896 ein von dem Berliner Architekten G. Stroh entworfenes Schloss nach dem Vorbild französischer Renaissance-Schlösser errichten. Das Schloss besteht aus dem Hauptgebäude, dem Marstall und einem später errichteten Zwischentrakt. Um das Schloss herum wurde nach 1894 eine bereits seit 1800 bestehende Parkanlage zu einem Landschaftspark mit vielen dendrologisch bedeutsamen Bäumen umgestaltet. 1907 entstand die kleine Holzkapelle Ralswiek.
Durch die Bodenreform wurde die Familie des Grafen Douglas 1945 enteignet und das Schloss beherbergte viele Jahre ein Altersheim. Danach betrieb das Deutsche Rote Kreuz in ihm ein Behindertenheim. 1999 wurde mit dem Umbau zu einem Hotel begonnen.

In Ralswiek werden seit 1993 alljährlich auf einer Naturbühne die Störtebeker-Festspiele veranstaltet; in den Jahren 1959–1961 und 1980–1981 an gleicher Stelle die Dramatische Ballade „Klaus Störtebeker“ von Kurt Barthel.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ralswiek

Sehenswürdigkeiten

  • Störtebeker-Festspiele (siehe Sonstiges)
  • Schloss Ralswiek erbaut 1893–1896, heute ein Hotel
  • Holzkapelle Ralswiek(Schwedenkirche)

In Ralswiek werden seit 1993 alljährlich auf einer Naturbühne die Störtebeker-Festspiele veranstaltet; in den Jahren 1959–1961 und 1980–1981 an gleicher Stelle die Dramatische Ballade „Klaus Störtebeker“ von Kurt Barthel.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ralswiek