Ort: Putbus

Ort: Putbus Auf Rügen und Hiddensee

Stadtbeschreibung

Putbus ist eine Stadt des Landkreises Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland) und ist die jüngste Stadt der Insel Rügen, jedoch das älteste Inselbad. Die Stadt Putbus wurde 1810 von Wilhelm Malte I. Fürst zu Putbus gegründet,der seinen Heimatort so ausbauen ließ, dass Schloss und Park stilistisch zusammen passten. Die Häuser der Stadt waren weiß gestrichen, dies ist heute auch noch der Fall, deshalb der Name die Weiße Stadt. Putbus wird aber auch noch Rosenstadt genannt, aufgrund der Rosenstöcke vor den einzelnen Gebäuden.

Name
Der Name Putbus kommt aus dem slawischen epod boz und bedeutet (hinter dem Holunderbusch).

Geschichte

Von 1808 – 1823 baute Fürst Malte zu Putbus seine Residenz und einen Badeort in Lauterbach nach dem Vorbild von Bad Doberan. 1816 würde dann das erste Seebad auf Rügen eröffnet.1817 - 1818 ließ Fürst Malte das Badehaus Goor errichten. Von 1819 – 1821 wurde das Residenztheater errichtet und im Jahr 1826 nochmals umgebaut. 1821- 1824 wurde der Marstall errichtet. Er diente Fürst Malte zu Putbus als Pferdestall. Vom 1824 – 1853 ließ er schließlich die Orangerie errichten. Der Umbau des Schlosses begann 1825. Der Bau der Schlosskirche Putbus begann 1844 und endete 1846. Die Umgestaltung des Schlossparks begann schon im Jahr 1804, das Affenhaus war 1830 fertiggestellt und das Fasanenhaus 5 Jahre später. Das erste bürgerliche Haus wurde 1810 als kleine Brauerei gebaut und damit entstand offiziell die Stadt Putbus. Die Wohnhäuser auf dem „Circus“ wurden zwischen 1815 und 1860 gebaut. 1836 wurde das ehemalige königliche Pädagogium als Bildungseinrichtung eröffnet. Jetzt befindet sich in dem Gebäude das „IT-College Putbus“. Am 2. Juli 1960 wurde der Stadt Putbus das Stadtrecht verliehen. Im selben Jahr wurde das Schloss Putbus dem Erdboden gleich gemacht.

Die Rügensche Kleinbahn – auch Rasender Roland genannt - wurde als Schmalspurbahn 1895 von Binz nach Putbus gebaut und verlängert: 1896 nach Altefähr, bis 1899 nach Sellin und 1999 nach Lauterbach.
Nach der politischen Wende wurde ab 1991 der historische Stadtkern mit dem Circus, dem Marktplatz mit dem Rathaus, der Orangerie und dem Marstall als Theater im Rahmen der Städtebauförderung und des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz gründlich saniert. Putbus bietet auch heute noch ein ungewöhnlich geschlossenes Stadtbild in Weiß.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Putbus

Sehenswürdigkeiten

Geschichtsdenkmale
Gedenkstein aus dem Jahre 1978 vor dem Haus Goor am Strand des Ortsteiles Lauterbach, Geschaffen von dem Bildhauer Werner Stötzer mit einer Inschrift des tschechischen Schriftstellers Julius Fucík, zur Erinnerung an die Opfer der Zwangsevakuierung des KZ Stutthof im April 1945, nach Zerstörung und Diebstahl der Aschenurne 1990 wurde die Anlage 1995 wieder neu eingeweiht

Park mit Marstall und Orangerie
Der Park wurde 1804 von Wilhelm Malte I. im Stil eines französischen Parks angelegt. Erst später wurde er im Stil eines englischen Landschaftsparkes weitergeführt. Er bietet zahlreiche schöne Ausblicke auf die Boddenlandschaft. Erhalten sind auch noch die Orangerie von 1824, der Marstall von 1821 bis 1824, das Mausoleum, die Schlosskirche von 1844 bis 1846, die Pfarrkirche sowie das Affen- und das Vogelhaus von 1830/35. Das Schloss Putbus, das einst vom Park umgeben war, wurde leider in den 1960er Jahren abgerissen. Die Grundrissspur des Schlosses soll in der Grünfläche ablesbar sein. Daneben bietet der Park jedoch auch viele dendrologische Besonderheiten wie Riesen- und Urwelt-Mammutbäume, Zedern, gelbblühende Rosskastanien und Tulpenbäume. Dem Schlosspark angegliedert ist ein Wildgehege, in dem Rotwild und Damwild leben.

Orangerie
Im 18. Jahrhundert entstand durch die Initiative des Grafen Moritz Ulrich I. zu Putbus ein nach französischem Vorbild gestalteter Lustgarten. Die Orangerie oder das Treibhaus wurde anstelle des 1804/05 abgebrochenen Belvedere und eines Eiskellers (1816-19) im Jahre 1824 wahrscheinlich nach Plänen Karl Friedrich Schinkels errichtet. Die heutige Orangerie stammt aus dem Jahr 1853 und wurde durch den Berliner Architekten August Stüler umgestaltet. Bis 1945 diente die Orangerie hauptsächlich der Akklimatisierung fremdländischer Gehölze für den Park und der Überwinterung von den im Sommer um das Schloss gruppierten Kübelpflanzen. Daneben wurde das Gebäude auch für festliche Veranstaltungen genutzt. Nach 1945 wurden die Räume teilweise als Wohnungen für Umsiedlerfamilien zur Verfügung gestellt. Ab 1973 waren in der Orangerie die Stadtbibliothek und die Kurverwaltung untergebracht. In einer Galerie wurde mit der Ausstellungstätigkeit begonnen. Zu Beginn des Jahres 1996 wurde in einer Bauzeit von nur 16 Wochen das Hauptgebäude weitgehend rekonstruiert und am 24. Mai 1996 seiner Bestimmung als künstlerisches Ausstellungszentrum der Insel Rügen übergeben.

Marstall
Der Marstall oder Reitstall diente der Unterbringung von Pferden, Geschirren und Kutschen der Fürstenfamilie und ihrer Gäste sowie der Unterkunft des Pferdepflegepersonals. Zum Umfeld des Marstalls im Putbusser Schlosspark gehörten auch die Reitbahn und die alte Schmiede. Im Jahre 1817 fand in einer Remise des alten Reitstalls die erste Aufführung von Schauspielstücken für Gäste statt. Nach dem Abriss begang um 1821-1824 der Neubau des Marstalls im Stil des Klassizismus mit 16 Rundbogenfenstern und drei Rundbogenportalen vermutlich nach Plänen des Berliner Architekten Johann Gottfried Steinmeyer. Den östlichen Giebel des Gebäudes schmückt ein Tondo mit Pferderelief.

Schlosskirche
Dreischiffige Kirche aus dem 19. Jahrhundert.

Residenztheater
Das ehemalige Residenztheater im klassizistischen Stil liegt gegenüber dem Park. Es wurde von 1819 bis 1821 wahrscheinlich unter der Leitung des fürstlichen Baumeisters W. Steinbach erbaut. 1826 fand ein Umbau unter der Leitung des Schinkelschülers Johann Gottlieb Steinmeyer statt, bei dem die Giebel über die Schmalseiten des Gebäudes und über den Portikus angebaut wurden. Es wurde von 1992 bis 1998 sorgfältig restauriert und ist eines der dominantesten Gebäude im Stadtbild. Das Theater wurde in seiner Geschichte meist nur als Sommertheater genutzt. Ein eigenes Ensemble besaß Putbus nur von 1952 bis 1968. Heute finden in dem Haus mit 244 Sitzplätzen nur noch Gastspiele statt, und jedes Jahr im Mai locken die Putbus-Festspiele Besucher aus ganz Deutschland hierher.

Schloss Putbus

Circus
Klassizistische Gebäude säumen diesen kreisrunden Platz, auf dem sämtliche Straßen zusammenlaufen. Eine streng gegliederte Parkanlage füllt den inneren Ring des Platzes aus, dessen Mittelpunkt durch einen hoch aufragenden Obelisken markiert ist. Der Circus Putbus gilt als der letzte einheitlich ausgeführte Rondellplatz in Deutschland, den Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus im Zusammenhang mit der Gründung des Pädagogiums nach dem Vorbild des „Circus“ im englischen Badeort Bath, röm. "Aquae Sulis", und französischer Anlagen ab 1828 anlegen und im Wesentlichen bis 1845 mit klassizistischen Häusern umbauen ließ. Alle Gebäude, die zur Zeit von Fürst Malte I. gebaut wurden, befinden sich auch heute noch dort, nur bekamen die Gebäude andere Aufgaben. Da wäre zum einen das Königliche Pädagogium Putbus, welches 1833-1836 von Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus nach Plänen Johann Gottfried Steinmeyers erbaut wurde. Dieses Gebäude beherbergt heute das „IT-College Putbus“. Zum anderen hätten wir da noch das Nebenalumnat des Königlichen Pädagogiums Putbus, welches um 1835 von Schiffer Wilcken erbaut wurde. Dieses Gebäude ist heute der Sitz des „IT-Science Center“.

Ehemaliges Pädagogium zu Putbus
Das größte Haus am Circus ist das ehemalige Pädagogium zu Putbus. Es war Fürst Malte zu Putbus, der seinem Fürstensitz eine höhere Lehranstalt geben wollte mit dem Ziel, die Bildung und Erziehung seiner Landeskinder zu fördern. So ließ er das Haus am Circus 16 im Jahre 1833 erbauen. Das Fürstliche Pädagogium zu Putbus wurde mit einem Internat, Mensa und Turnhalle errichtet. Im Jahr 1836 übergab er es an den preußischen Staat als Pädagogium Regium (Königliches Pädagogium). Bis zum 2. Weltkrieg war das Pädagogium nach der Universität Greifswald die wichtigste Bildungseinrichtung Vorpommerns. 1941 bis 1945 wurde das Gebäude als NPEA (Nationalpolitische Erziehungsanstalten) Rügen genutzt. Von 1946 bis 1975 wurden in Putbus Lehrer ausgebildet. Zeitweise befanden sich 200 Studenten in der Ausbildung. Von 1975 bis 1994 wurden in den Gebäuden schwerhörige Kinder unterrichtet. Im Jahre 1994 übernahm der Stiftungsverbund für mehrfachbehinderte Gehörlose, Schwerhörige und Taubblinde e.V. die Einrichtung. Von 2000 bis 2002 stand dieses ehrwürdige Gebäude teilweise leer und war dem Verfall preisgegeben, da das Sonderpädagogische Zentrum für Mehrfachbehinderte Hörgeschädigte einen neuen Gebäudekomplex in Putbus bezog. Seit dem Jahr 2002 ist das Pädagogium am Circus eine Schule, das IT-College Putbus.
Westlich der Stadt befindet sich das sogenannte Primanerloch, welches auf einen Brauch am Pädagogium zurück geht.

August-Bebel-Straße
In der August-Bebel-Straße sind noch zahlreiche eingeschossige Handwerkerhäuser aus der Zeit der Stadtgründung zu bewundern.

Kirche in Kasnevitz
Kirche aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts

Badehaus und Waldgebiet Goor in LauterbachBadehaus zwischen 1817 und 1818 im Stil des Klassizismus errichtet und unter Naturschutz stehendes Waldgebiet bei Lauterbach (Rügen)

Kirche in Vilmnitz
spätromanisch/gotische Backsteinkirche im Putbuser Ortsteil Vilmnitz.


Schmalspurbahn
Putbus ist heute Ausgangspunkt der Schmalspurbahn Rasender Roland (Spurweite: 750 Millimeter) vom Ortsteil Lauterbach über Binz nach Göhren. Diese Bahn dient heute hauptsächlich dem Tourismus, fährt allerdings im täglichen Betrieb, ist also nicht nur Museumsbahn. Es werden Dampflokomotiven der Baureihen 99.48 (Baujahr: 1938) und 99.78 (Baujahr: 1953) eingesetzt. Erst 1999 wurde die Bahn bis nach Lauterbach (Mole) verlängert. Hierzu wurde die Normalspur-Eisenbahnstrecke Bergen–Lauterbach (Mole) im Abschnitt zwischen Putbus und Lauterbach um eine weitere Schiene zu einer interessanten Dreischienen-Gleisanlage erweitert.

Die moderne Tankstelle kombiniert mit dem Kleinbahnhof, 1999 nach Plänen des Stralsunder Architekten Niclas Dünnebacke entstanden, ist von einer bemerkenswerten Gestaltung.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Putbus