Ort: Neukalen

Ort: Neukalen Zwischen Mecklenburgischer Schweiz, Mecklenburger Parkland und dem Auenland

Stadtbeschreibung

Neukalen ist eine Stadt im Westen des Landkreises Demmin in Mecklenburg-Vorpommern. Bis zum 1. Januar 2005 war die Stadt Teil des Amtes Am Kummerower See und gehört seitdem zum Amt Malchin am Kummerower See.

Name
Der Name Kalen oder auch Kalno und Kalna kommt aus dem altpolabischen und bedeutet Sumpf (kal) oder Morast. Zunächst wurde 1174 das heutige Altkalen erwähnt, 1232 als urbs (Stadt) et stagnum (See) Kalenth und 1244 sowie 1283 als civitas et castrum Kalant. 1306 heißt es dann Novum Kalant und 1366 Nygenkalant.

Geschichte

Mittelalter(Alt-) Kalen wird erstmals in einer Urkunde von 1174 erwähnt, wonach der Fürst Borwin I. eine Stadt errichten ließ. Nach 1236 wurde der Ort Kalen, heute Altkalen, an der Handelsstraße von Stettin nach Rostock gelegen, von Fürst Heinrich Borwin III. zu Rostock als Stadt mit einer starken Befestigung ausgebaut. Die neue Stadt bekam Ländereien und ihr wurde 1253 das Lübische Stadtrecht verliehen. Doch lange hatte sie dort nicht Bestand. Bereits 1281 wird die Stadt aus unbekannten Grund, von dessen Sohn Fürst Waldemar von Rostock, mit allen ihren Rechten an einen anderen Ort verlegt. Wahrscheinlich hatten sich durch die erstarkenden Städte Gnoien, Teterow und Malchin die Handelsströme verändert und sie lag verkehrstechnisch nicht mehr günstig. So fand man zehn Kilometer südlich gelegen in dem Ort Bugelmast einen strategisch viel wichtigeren Platz. Und hier wurde dann laut Urkunde die Stadt Kalen 1281 neu gegründet, deshalb der Name Neukalen. Das alte Kalen wurde wieder zu einem Dorf, zu Altkalen. Innerhalb weniger Jahrzehnte errichteten die Bürger ihre Stadt vollkommen neu. Der Grundriss der Stadt ist nahezu kreisförmig, durchzogen von rechtwinklig zueinander verlaufenden, damals ungepflasterten Straßen. Im Zentrum umgeben vom Friedhof die Kirche, mit deren Bau recht bald begonnen. Eine Urkunde erwähnt 1318 zum ersten Mal eine Kirche.

1314 kam Neukalen zum Fürstentum Werle und 1382 wurde das gesamte Stadtgebiet an das Geschlecht der Levetzow verpfändet. Es wurde natürlich auch eine Stadtmauer mit Wall und Graben errichtet und zwei Stadttore, das Mühlen- und das Malchiner Tor. Im frühen 15. Jahrhundert wurde die einschiffige, spätgotische Stadtkirche St. Johannes errichtet. Der Turm mit seinem achteckigen Turmhelm konnte 1439 vollendet werden.

Neuere Zeit

Erst 1809 wurde das Malchiner Tor wegen Baufälligkeit abgerissen, 1875 auch das Mühlentor. Innenstadt und Rathaus wurden im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert.

Schorrentin
Ein genaues Gründungsdatum des Dorfes Schorrentin ist nicht bekannt. Man geht davon aus, dass sich irgendwann nach der Völkerwanderung eine slawische Familie auf einem ihr günstig erscheinenden, versteckt liegenden Platz an einem Bach niederließ und die erste Hütte des Dorfes baute. Das Dorf wurde, nach seinem ersten slawischen Besitzer Skoreta, Skoretin genannt. Eine heilige Stätte gehörte ebenfalls zum Dorf. Es war ein Lindenhain, in welchem die Slawen ihren Göttern Opfergaben darbrachten. Spätestens in der Mitte des 13. Jahrhunderts dürften die ersten deutschen Siedler hier eingetroffen sein. Da es in der Regel so war, dass sich die deutschen Bauern und Handwerker in slawischen Dörfern ansiedelten, so hat Schorrentin in dieser Hinsicht eine Besonderheit aufzuweisen. Wie den Urkunden zu entnehmen ist, gab es in früherer Zeit ein deutsches und ein slawisches Dorf Schorrentin. Die deutschen Bauern errichteten in einiger Entfernung ein neues Dorf mit einer Kirche und nannten es ebenfalls Schorrentin. Wahrscheinlich fällt die Gründung des deutschen Schorrentin mit dem Bau seiner Kirche in die Zeit zwischen 1230 und 1260. Das slawische Dorf hat noch mindestens bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts selbstständig bestanden. Länger als an anderen Orten hat sich hier eine slawische Restbevölkerung gehalten. Über den Ort Schorrentin spricht erstmals eine in Hohen Mistorf ausgefertigte lateinische Urkunde vom 16. Juni 1305. In diesem Zeitraum wird auch die Kirche zum ersten Mal erwähnt.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Neukalen

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche St. Johannes ist eine 1318 erstmals erwähnte gotische Backsteinkirche, deren Kirchenschiff um 1400 seine heutige Form erhielt. 1439 wurde der Turm an der Westseite fertiggestellt.
  • Die Altstadt von Neukalen lässt in zahlreichen Straßen und Gassen noch die kreisförmige Siedlungsplanung erkennen
  • Das Schulhaus von Neukalen wurde um 1863 im Tudorstil erbaut
  • Die Windmühle in Neukalen wurde 1866 erbaut, ist heute jedoch ihrer Flügel beraubt zu einem Wohnhaus umgebaut
  • Der Bahnhof von Neukalen wurde 1908 erbaut und beherbergt heute ein Eisenbahnmuseum
  • Hafen mit Wasserwanderrastplatz am Kummerower See
  • Naturschutzgebiete Neukalener Moorwiesen, Kleine Rosin und Große Rosin
  • Denkmäler für die Gefallenen von 1870/71 und 1914/18
  • In den Ortsteilen befinden sich teilweise auch historische Kirchen und Gutshöfe. Das Langhaus der Dorfkirche Schorrentin wurde im 14. Jahrhundert errichtet, ihr Kirchturm 1767. Neben der Kirche befindet sich das Mausoleum der Familie Viereck. Das Gutshaus von Schorrentin wurde im Tudorstil erbaut.
  • Gedenkstein im Ortsteil Schorrentin, am Ortsausgang Richtung Neukalen, zur Erinnerung an den kommunistischen Landtagsabgeordneten Willi Schröder, der 1944 im KZ Sachsenhausen ermordet wurde

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Neukalen