Ort: Laage

Ort: Laage Zwischen Mecklenburgischer Schweiz, Mecklenburger Parkland und dem Auenland

Stadtbeschreibung

Laage ist eine Stadt im Norden des Landkreises Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist außerdem Verwaltungssitz des gleichnamigen Amtes, dem weitere fünf Gemeinden angehören.

Name
Laage hieß 1216 Lauena. Der ursprünglich altpolabische Name veränderte sich in Lawe (1257) und Laue (1306), dann wieder Lawe, schließlich 1622 in Lage (w wird zu g) und 1726 in die heute übliche Schreibweise Laage. Das wendische Lave könnte übersetzt als Steg oder Brücke gedeutet werden; Laage also ist der Brückenort über die dort fließende Recknitz.

Geschichte

Frühe Besiedlung
Schon in der Mittelsteinzeit, also 8000 v.u.Z., waren hier Jäger, Sammler und Fischer in einer fruchtbaren Gegend ansässig. Auch Funde der Bronzezeit (um 4500 bis 1800 v.u.Z.) sind in diesem Gebiet registriert worden. Ein Grabhügel bei Goritz bezeugt Funde aus der späten Bronzezeit.

Mittelalter
Ursprünglich war hier eine slawische Burg und Burgsiedlung. Ende des 12. Jahrhunderts fand eine deutsche Besiedlung statt und Laage wurde zu einer deutschen Burg am Übergang der Recknitz. 1216 fand Laage als Dorf seine erstmalige Erwähnung. Der Ort gehörte zur Herrschaft Werle. 1270 wurde Laage in einer Schenkungsurkunde von Fürst Nikolaus von Werle erwähnt. Hier war bis etwa 1500 der Sitz des Landvogts. Mitte des 13. Jahrhundert wurde mit dem Bau einer frühgotischen Dorfkirche begonnen, die dann im 15. Jahrhundert ihren Turm bekam. 1309 (laut anderen Quellen 1271) wurde Laage als oppidum genannt, es hatte somit Stadtrecht. Die Stadt entwickelte sich durch die bedeutende Ost-West-Verbindung der via regia - der Königsstraße von Wismar nach Demmin - und einer Landstraße nach Rostock. Zum Schutz vor Raubrittern erhielt Laage im 14. Jahrhundert einen Wall mit Wallgraben. Mit Fürst Wilhelm starb das wendische Fürstentum Werle aus und die mecklenburgischen Herzöge erbten auch Laage.

16. bis 19. Jahrhundert
1569 ereignete sich ein großer Stadtbrand. Teile der Stadt, Kirche und Rathaus wurden Opfer der Flammen. Auch im Dreißigjährigen Krieg hatten die kaiserlichen Truppen Laage 1638 verwüstet. Dann folgte die Pest, die nur fünf Einwohner überlebten. Kaum erholt kamen der Nordische Krieg und der Siebenjährige Krieg mit den Opfer bringenden Einquartierungen von Soldaten. 1712 hatte Zar Peter der Große sein Quartier in Laage. 1759 folgte wieder ein Stadtbrand, bei dem 63 Häuser und 24 Scheunen verbrannten.

Die Stadt erholte sich von den Kriegen. 1768 erhielt Laage eine neue Stadtverfassung, die bis 1918 galt. Seitdem gab es nur noch einen Bürgermeister und zwei Senatoren. Das Bürgerkollegium bestand aus Sprecher, drei Viertelmännern und drei Deputierten.

1692 wurde eine Papiermühle gebaut und 1748 die Bockwindmühle auf dem Bullenberg. 1786 entstand die erste Apotheke des Chirurgus Hektor. 1814 besuchte Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher die Stadt.

1829 wurde Laage durch den Bau der Chaussee Rostock-Neubrandenburg besser an das Verkehrsnetz angebunden. In der Gründerzeit hatte 1885 der Ort 2.345 Einwohner. Das Amtsgericht und eine Papiermühle wurden eingerichtet. Es folgte 1886 der Eisenbahnanschluss. 1891 gründete sich eine Freiwillige Feuerwehr. Es entstanden eine Molkerei, die Gasanstalt (1905), das Wasserwerk (1926) und 1915 erhielt der Ort elektrisches Licht.

Neuere Geschichte
In den 1920er Jahren wurden neue Wohnhäuser u.a. in der Paul-Lüth-Straße, St. Jürgen-Straße, Goethestraße und Breesener Straße errichtet. Auch die Kanalisation wurde weiter ausgebaut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich durch den Flüchtlingsstrom die Einwohnerzahl. Das Milchzuckerwerk produzierte ab 1946 wieder. Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften entstanden um 1950 und das Volkseigene Gut war von beachtlicher Bedeutung. Ein Freibad wurde errichtet und 1967 eine zweite Schule am neuen Sportplatz gebaut. Das Krankenhaus Breesener Straße wurde zum Landambulatorium. Um 1980 wurde der große Fliegerhorst Laage erbaut und neue Bewohner kamen. Das Jagdbombenfliegergeschwader 77 und das Marinefliegergeschwader 28 der NVA waren seit 1984 mit Flugzeugen des Typs Suchoi Su-22M4 am Standort. Von 1979 bis 1988 entstand deshalb das Wohngebiet Kronskamp mit 850 Wohnungen in Plattenbauweise, auch für die in Laage stationierten Luftwaffensoldaten. Eine dritte Schule musste nun ebenfalls erstellt werden.
Nach der Wende wurde seit 1991 der historische Stadtkern mit seinem Rathaus und etwas später das einzige in Mecklenburg noch erhaltene Scheunenviertel im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert. Auch das Plattenbaugebiet wurde durch Abrisse und Aufwertungsmaßnahmen seit 1998 erheblich verbessert. Der Militärflughafen wird nach 1994 zusätzlich zum zivilen Flughafen Rostock-Laage ausgebaut. Im Jahr 2007 nutzen den Flughafen rund 200.000 Passagiere.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Laage

Sehenswürdigkeiten

  • Die Stadtkirche ist eine romanisch/frühgotische dreijochige Hallenkirche aus Backsteinen und Feldsteinen. Baubeginn war Mitte des 13. Jahrhunderts. Der massive Westturm entstand im 14. oder 15. Jahrhundert. Innen: Die Decke der Gewölbe in den ersten beiden Schiffen sind aus Holz gefertigt, Glasfenster mit Motiven der biblischen Geschichte, Kelch von 1603. Die Häuser um den Kirchplatz zählen zu den ältesten der Stadt. Das Pfarrhaus stammt aus dem späten 18. Jahrhundert.
  • Das neogotische Rathaus am Markt wurde zusammen mit Spritzenhaus, Eiskeller und Gefängnis 1872 fertiggestellt und 1997 saniert.
  • Die Ruine der Holländerwindmühle von 1792 auf dem Mühlenberg.
  • Das Scheunenviertel entstand ab 1875. Es zeigt Laages Entwicklung als Ackerbürgerstädtchen.
  • Die Apotheke von 1786 und die weiteren Fachwerkhäuser am Markt.
  • Das Geburtshaus Otto Intzes, Breesener Straße 21 ist ein Fachwerkhaus vom Anfang des 19. Jahrhunderts.
  • Die Stadtscheune wurde von 1860 bis 1880 im Pfendkammerweg erbaut, sie dient heute als Begegnungsstätte und Heimatmuseum.
  • Die Korffsche Villa, erbaut 1911/12 durch den Architekten Paul Korff
  • Der Wasserturm im Pfendkammerweg wurde bis in die 1980er Jahre genutzt und ist heute Aussichtsturm am Recknitztal.
  • Denkmäler der Gefallenen von 1870/71, 1914/18 und 1939/45 (Helden der Roten Armee)
  • Ortsteil Weitendorf: Klassizistische Grabkapellen von 1816 bis 1845
  • Ortsteil Kritzkow: Dorfkirche als mittelalterlicher Backsteinbau der Gotik, 1900 fast vollständig erneuert. Pfarrhaus als Fachwerkhaus des 19. Jahrhunderts
  • Ortsteil Liessow: Herrenhaus Rossewitz von 1657 bis 1680; Erstbesitzer war der Generalmayor Heinrich von Vieregge. Erste Renovierungsmaßnahmen im Jahr 1993.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Laage