Ort: Schwerin

Ort: Schwerin Zwischen Klützer Winkel, Schaalsee und Schweriner See

Stadtbeschreibung

Schwerin ist die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern. Die kreisfreie Stadt ist nach Rostock zweitgrößte Stadt und eines der vier Oberzentren des Landes. Laut Hauptsatzung führt die Stadt die Bezeichnung Landeshauptstadt vor dem Namen Schwerin. Mit weniger als 100.000 Einwohnern ist sie die kleinste Hauptstadt eines deutschen Bundeslandes.

Die Stadt dehnte sich im Laufe der Zeit am West- und Südufer des Schweriner Innensees aus, insgesamt befinden sich zwölf Seen innerhalb des Stadtgebietes. Ausgangspunkt der Stadtentwicklung war die Stelle, an der sich das heutige Wahrzeichen der Stadt, das Schweriner Schloss, befindet. Das Schloss war bis 1918 eine Hauptresidenz der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge und ist seit 1990 Sitz des Landtages.

Geschichte

Besiedlung, Stadtgründung und Grafschaft
Neuere Ausgrabungen auf dem Schweriner Marienplatz zeigen, dass das heutige Stadtgebiet schon seit langer Zeit besiedelt war. So fanden sich Werkzeuge, die auf etwa 1000 bis 600 v. Chr. datiert wurden. Der Fund eines germanischen Brunnens aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. zeigt, dass zu diesem Zeitpunkt das Gebiet germanisch besiedelt war.

Nach 700 n. Chr. siedelten sich Abodriten im Gebiet des heutigen Schwerin an und errichteten dort eine Burg. Ein spanisch-maurischer Jude, der als Handelsreisender in der Gegend weilte, berichtete 965 von einer Burg in einem Süßwassersee, die von Historikern an der Stelle des heutigen Schwerins vermutet wird. Eine weitere slawische Burg, die Burg Dobin entstand im 11./12. Jahrhundert auf der schmalen Landzunge zwischen der Döpe und dem Schweriner Außensee, an der unter anderen 1147 der erste Kreuzzug Heinrichs des Löwen und des dänischen Heeres gegen den slawischen Volksstamm scheiterte.
Die deutsche Gründung erfolgte 1160 durch den Welfenherzog Heinrich der Löwe nach dem Sieg über den Obotritenfürsten Niklot. Die angesichts der Übermacht von den Verteidigern selbst niedergebrannte und verlassene Burg auf der heutigen Schlossinsel wurde wiederaufgebaut. 1167 verlegte der Zisterziensermönch Berno seinen Bischofssitz nach Schwerin. 1167 wurde Schwerin Sitz der Grafschaft Schwerin unter dem Grafen Gunzelin. Nach der Weihe des von Heinrich gestifteten ersten Doms um 1171 entwickelte sich Schwerin zum Zentrum der Christianisierung und Besiedlung des späteren Mecklenburgs. Die Stadt hatte zu der Zeit zirka 500 Einwohner, von denen ein Fünftel Geistliche waren.

Ein städtischer Rat, bestehend aus sechs Ratsherren und dem Bürgermeister, wurde erstmals 1228 erwähnt. Hemmend für die Entwicklung der Stadt waren die Machtstreitigkeiten zwischen dem Grafen und dem Bischof. Bis 1284 konnten Nachfolger des Bischofs zwar die gesamte Schelfe (heute: Schelfstadt) in Besitz nehmen, diese wurde jedoch nicht in die städtischen Befestigungsanlagen einbezogen, so dass das Domkapitel seinen Besitz nicht vergrößern konnte. 1270 wurde mit dem Bau eines zweiten Domes begonnen. Das Geld dafür stammte aus den Einnahmen von Pilgern, die einen in Jaspis eingeschlossenen heiligen Blutstropfen aufsuchten, den Graf Heinrich von Schwerin 1222 von einer Pilgerfahrt mitgebracht und den Domherren gestiftet hatte. Von einem Drittel der Einnahmen aus dieser Reliquie wurde auf Betreiben der Witwe des Grafen, Gräfin Audacia, der Neubau eines Franziskanerkonventes finanziert, der schon 1236 urkundlich erwähnt wurde; er ist damit die älteste Niederlassung eines Bettelordens in Mecklenburg (Aufhebung im Jahr 1552). 1284 wurde der Spieltordamm errichtet, der den Aubach im heutigen Pfaffenteich aufstaute und Voraussetzung für den Betrieb einer gräflichen und einer bischöflichen Wassermühle war. Die Ersetzung der hölzernen Stadtbefestigung durch eine massive Stadtmauer wurde 1340 vollendet. 1351 wurde das Rathaus erstmals erwähnt, das dreimal abgebrannt und immer wieder an derselben Stelle neu errichtet wurde. Erhalten ist der mittelalterliche Torbogen des Rathausdurchgangs. Die Stadtmauer bestand ihre erste Bewährungsprobe, als Herzog Albrecht der II., ein Nachfahre Niklots, die Stadt 1358 monatelang belagerte.

Im Herzogtum Mecklenburg bis zum 18. Jahrhundert
Nach dem Aussterben der Familie Gunzelin ging die Grafschaft Schwerin 1358 an das Herzogtum Mecklenburg über. Albrecht II. erwarb die Stadt für 20.000 Mark Silber und machte sie zu seiner Residenz und damit zum kulturellen und politischen Zentrum Mecklenburgs. In wirtschaftlicher Hinsicht entwickelten sich die verkehrstechnisch günstiger gelegenen Städte Rostock und Wismar besser. Unter Herzog Heinrich IV. waren Grenzstreitigkeiten, Raub und Mord an der Tagesordnung, die Kassen waren leer. Zudem grassierte die Pest. Erst Magnus II. konnte ab 1478 das Blatt durch die Neuordnung der Verwaltung, insbesondere der Finanzverwaltung wenden. Er hatte Pläne, Elbe, Elde, Schweriner See und Wismar durch Kanäle zu verbinden. Unter ihm wurde das älteste noch erhaltene Gebäude der Stadt errichtet, das Große Neue Haus. Eine Fürstenschule wurde 1553 gegenüber dem Schloss eröffnet, auf die das Fridericianum Schwerin zurückgeführt wird. 1561 entstand unter Tilemann Stella eine Regierungsbibliothek. Brände in den Jahren 1531 und 1558 vernichteten große Teile der Stadt.

Durch eine baupolizeiliche Anordnung mussten Häuser aus Stein errichtet werden, um die Brandgefahren zu mindern. Doch ein weiterer Brand legte 1651 erneut weite Teile Schwerins in Schutt und Asche. Der Wiederaufbau des Rathauses wurde 1654 abgeschlossen. Im Dreißigjährigen Krieg hatte die Stadt verhältnismäßig weniger Verluste zu beklagen als das Herzogtum.

Nach herzoglicher Anordnung von 1705 erfolgte der Ausbau der heutigen Schelfstadt. 1717 legten die wenigen Juden, die seit 1679 wieder ansässig werden durften, dort einen Friedhof an. 1740 wurde das Rathaus der Schweriner Neustadt zunächst als Wohnhaus erbaut und 1776 zum Verwaltungssitz umfunktioniert. Der Versuch, Gewerbe- und Handelsbetriebe anzusiedeln und die Stadt zu beleben, scheiterte an der durch die Vorherrschaft des Adels und der Ritterschaft rückständigen Ökonomie.
1752 beleuchteten bereits 200 Laternen die Schweriner Straßen. Die Bebauung der Vorstadt schritt fort. Die Herzöge verlegten 1765 die Residenz von Schwerin nach Ludwigslust. 1773 wurde die Synagoge eingeweiht, um die herum Wohnhäuser für den Landesrabbiner und den Kantor entstanden.

19. Jahrhundert bis Weimarer Republik
Im 19. Jahrhundert veränderten umfangreiche Baumaßnahmen das Stadtbild. Schwerin verlor seinen mittelalterlichen Charakter und dehnte sich weiter aus. Nicht mehr benötigte Stadtbefestigungen verschwanden, Stein- und Fachwerkbauten verdrängten nach und nach Holzhütten. Eine Bebauung des Großen Moores erwies sich im sumpfigen Untergrund als schwieriges Unterfangen. Am Marienplatz und in der Rostocker Straße (heute: Goethestraße) entstanden neue Bauten, von 1824 bis 1834 wurden ein neuer Regierungssitz in der Schlossstraße und ein Theater errichtet. Diese wie auch andere Gebäude gingen auf das Wirken des Hofbaurats Georg Adolf Demmler zurück. Bis 1836 wurde das Rathaus in ein repräsentatives Gebäude verwandelt, das Schauspielhaus am Alten Garten und der Marstall auf der Marstallhalbinsel wurden errichtet. Im Norden Schwerins entstand Norddeutschlands erste wissenschaftlich geleitete Irren-Heil- und Pflege-Anstalt.
Nachdem Großherzog Paul Friedrich 1837 die herzogliche Residenz nach Schwerin zurückverlegt worden war, wurde wegen des schlechten baulichen Zustandes ein grundlegender Neubau des Schweriner Schlosses beschlossen. Demmlers Entwürfe, bei denen er sich an französischen Renaissanceschlössern orientierte, fanden Zustimmung beim Landesherren, der allerdings 1842 starb, worauf der neue Großherzog Friedrich Franz II. den Neubau stoppte. Das alte Schloss wurde in den Jahren 1845 bis 1857 grundlegend renoviert und teilweise neu erbaut, ab 1851 allerdings unter der Leitung des Berliner Architekten Friedrich August Stüler und unter Beteiligung von Hermann Willebrand, nachdem Demmler in Konflikt mit den Hofbeamten geraten war. 1842 entstand der Paulsdamm durch den Schweriner See. Die jüdische Gemeinde wuchs auf 300 Mitglieder an, die 1825 die Synagoge von Grund auf renovierten und mehrmals erweiterten.

1847 wurde die Stadt durch eine Eisenbahnverbindung nach Hagenow an die weit südlich an der Stadt vorbei führende Bahnstrecke Hamburg-Berlin angebunden. 1852 fuhr das erste Dampfschiff von Zippendorf zur Insel Kaninchenwerder. Zwischen 1889 und 1890 wurde an Stelle mehrerer Vorgängerbauten das Bahnhofsgebäude im Stil der Gründerzeit erbaut, das bis auf Umbauten der 1920er Jahre weitgehend unverändert erhalten geblieben ist. Mit dem Bau des Elektrizitätswerkes am Nordufer des Pfaffenteiches hielt 1904 der elektrische Strom in Schwerin Einzug und ermöglichte den Betrieb einer elektrischen Straßenbahn ab 1908. Ein Brand zerstörte 1913 den Goldenen Saal des Schweriner Schlosses.
Als Folgen des Ersten Weltkrieges gab es soziale und politische Spannungen. Hunger und Not bewegten Jugendliche und Frauen, in Schlachtereien und Bäckerläden einzubrechen, um an Nahrungsmittel zu kommen. 1918 streikten viele Arbeiter. In der Bornhövedstraße entstanden kurz vor Beginn des Krieges Produktionshallen des holländischen Flugzeugbauers Fokker, in denen ab 1917 420 Jagdflugzeuge gebaut wurden. Die Produktion wurde 1919 infolge des Versailler Vertrags eingestellt. 1918 dankte Großherzog Friedrich Franz IV. ab und die Sozialdemokratie konnte sich stärker in der Hauptstadt des neuen Freistaates Mecklenburg-Schwerin etablieren. 1920 kamen 15 Arbeiter in der Nähe des Arsenals bei blutigen Auseinandersetzungen mit Kapp-Putschisten um.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwerin

Sehenswürdigkeiten

Theater
Das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin gibt Aufführungen in den Sparten Schauspiel, Niederdeutsches Schauspiel, Puppenspiel, Musiktheater, Ballett und Konzerte. Jährlicher Höhepunkt sind die Schlossfestspiele unter freiem Himmel auf dem Alten Garten. Die 2001 aufgeführte Verdi-Oper Nabucco wurde über die Saison von mehr als 60.000 Zuschauern besucht. Neben der Hauptspielstätte, dem Großen Haus und dem Alten Garten sind das das ehemalige E-Werk am Pfaffenteich, Schiffe der Weißen Flotte, der Dominnenhof und das Foyer-Café weitere Aufführungsplätze.

Seit 2004 wird im Theaterprojekt „Absolute Beginner“ Interessierten aller Generationen ab 15 Jahren die Möglichkeit des Schauspiels und des tieferen Einblicks in den Alltag und die Arbeitsweisen des Mecklenburgischen Staatstheaters geboten. Außerdem gibt es das Improvisationstheater „Die Wortlichter“ und die Theatergruppe des Goethe-Gymnasiums Schwerin „TaGGS“ sowie das Tanztheater „Lysitrate“ vom selben Gymnasium, das Deutschland 2007 erfolgreich auf dem Schultheater-Weltkongress in Hongkong vertreten hat.

Museen
Das Staatliche Museum Schwerin umfasst das Museumsgebäude auf dem Alten Garten, die Schlossmuseen in Güstrow, Ludwigslust und Schwerin sowie ein Kupferstich- und Münzkabinett in der Werderstraße. Im Hauptgebäude finden sich neben Kunstsammlungen flämischer und holländischer Maler des 16. bis 18. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischer Kunst auch Porzellan- und Tongefäßsammlungen und mittelalterliche Kunstsammlungen aus heimatlichen Kirchen, wie z.B. der Neustädter Altar. Es gibt regelmäßig wechselnde Ausstellungen, Veranstaltungen und Vorträge.

Im Marstall hat das Technische Landesmuseum seinen Sitz. Seine Ausstellung zeigt die Technikgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns mit dem Schwerpunkt Verkehrsgeschichte. Das Archäologische Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern befindet sich seit Mitte des 18. Jahrhunderts in Schwerin und stellt bedeutende archäologische Funde aus Mecklenburg-Vorpommern, die auf eine lange Geschichte zurückblicken lassen, aus. Das Stadtgeschichtsmuseum fiel Sparmaßnahmen der Stadt zum Opfer und wurde 2005 geschlossen. Der Stadtgeschichts- und -museumsverein Schwerin e.V. betreibt seit 1996 die Schleifmühle am Faulen See, eine rekonstruierte Wassermühle, die zu einem Museum für Naturstein-, Edelstein- und Mineralienbearbeitung ausgebaut wurde. Das Haus gehörte von seiner Eröffnung im Jahr 1985 an bis Ende 1995 zum Stadtgeschichtsmuseum. Im Stadtteil Mueß befindet sich das Freilichtmuseum Schwerin-Mueß, das über die Lebensweise der mecklenburgischen Landbevölkerung vom 17. Jahrhundert bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts informiert. Weitere Museen in freier Trägerschaft sind Dat oll' Hus und das Petermännchen-Museum, in dem es hauptsächlich um die Geschichte des Schweriner Schlossgeistes, das Petermännchen, geht.

In der Halle am Fernsehturm in Neu Zippendorf eröffnete im April 2009 das Internationale Feuerwehrmuseum. Es zeigt die Geschichte der Brandbekämpfung und der Feuerwehren, die technische und politische Entwicklung sowie die Sozialgeschichte der Brandbekämpfer.

Bauwerke
Wahrzeichen der Stadt und Touristenmagnet ist das Schweriner Schloss, das in der jetzigen Form von 1843 bis 1857 unter Großherzog Friedrich Franz II. erbaut wurde und sich auf einer Insel zwischen dem Schweriner See und dem Burgsee befindet, die über die Schlossbrücke mit der Stadt verbunden ist. Es war in der Vergangenheit Residenz mecklenburgischer Herzöge und ist heute Sitz des mecklenburg-vorpommerschen Landtages. Dem Schloss ist der Alte Garten vorgelagert, ein repräsentativer Platz, der sich in der Geschichte vom sumpfigen Platz über einen Küchengarten, einen Lustgarten mit Springbrunnen, einer Reitbahn, einem Paradeplatz bis hin zum Kundgebungsort entwickelt hat und heute vorwiegend für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. In der Umgebung des Schlosses sind unter anderem der Schlossgarten und viele Gebäude wie das Staatliche Museum, das Mecklenburgische Staatstheater, die 32 Meter hohe Siegessäule, die an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 erinnert, das Alte Palais, der Marstall und die Staatskanzlei im Stil des Klassizismus sehenswert. Das gesamte heutige Stadtbild ist durch das Wirken Georg Adolf Demmlers geprägt worden.

Das Altstädtische Rathaus auf dem Markt wurde 1338 erstmals erwähnt und brannte in seiner Geschichte dreimal ab. Das Gebäude mit der Fassade im Tudorstil entstand 1835 nach Plänen Demmlers. Auf der Mittelzinne ist der Stadtgründer Heinrich der Löwe als goldener Reiter dargestellt. Ebenfalls in der Altstadt, Ecke Buschstraße/3. Enge Straße, steht eines der ältesten noch erhaltenen Häuser Schwerins aus dem Jahr 1698. In dem Fachwerkgebäude befand sich bis 1857 eine Weinhandlung, seitdem betreibt eine Familie seit mehreren Generationen bis heute hier eine Kunstdrechselei. Noch früheren Ursprungs ist ein Fachwerkbau im Domhof. Eine Balkeninschrift zeigt das Entstehungsjahr 1574 an. Genutzt wurde er bis 1916 als Hotel und danach als Verwaltungsgebäude. Es beherbergt heute das Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern. Seit der Instandsetzung des Fachwerkhauses Puschkinstraße 36, Ecke Domhof, gibt es Anzeichen, dass hier der älteste Profanbau Schwerins stehen könnte. Es wurden Balken gefunden, die auf das Entstehungsjahr 1573 deuten.
An Kirchenbauten finden sich im Stadtgebiet unter anderem der Schweriner Dom, die Paulskirche, Schelfkirche und die Propsteikirche St. Anna, der erste katholische Kirchenbau nach der Reformation in Mecklenburg.

Das nach der Wende in einem Orangeton gestrichene Arsenal am Pfaffenteich, ist das älteste Gebäude an diesem Gewässer und heute Sitz des Innenministeriums des Landes. Das Gebäude des Finanzministeriums in der Schlossstraße entstand ursprünglich 1911 als Hotelbau des damaligen Nordischen Hofes und ging 1920 in Staatsbesitz.

Das denkmalgeschützte Hauptpostamt wurde 1892-97 im Stil der Neorenaissance nach einem Entwurf von E. Hake erbaut. Eine Gedenktafel erinnert daran, dass am 24. Dezember 1945 in diesem Haus der Oberpostdirektion der „Landessender Schwerin“ sein regionales Rundfunkprogramm eröffnete.
In nordwestlicher Stadtrandlage ist das Jagdschloss Friedrichsthal aus dem späten 18. Jahrhundert zu sehen. Es war eine Jagdresidenz des mecklenburgischen Großherzogs Friedrich Franz I.

Im Stadtteil Neumühle wurde 1887 ein Wasserturm auf der höchsten Erhebung Schwerins errichtet, der bis heute erhalten ist und Bestandteil des ersten Wasserwerks der Stadt war. 1907 erbaute man im Ortsteil Mueß am Südufer des Schweriner Sees die künstlich angelegte Burgruine Reppiner Burg auf einem vermutlich ehemaligen slawischen Burgwall. Weitere Attraktionen der Stadt sind der Schweriner Fernsehturm, das Neustädtische Palais, das Neustädtische Rathaus in der Schelfstadt, das Schleswig-Holstein-Haus, das Bahnhofsgebäude, die Artilleriekasernen und einige Märkte mit Brunnen und Skulpturen.

Denkmäler, Brunnen und Skulpturen
Aus der Zeit Schwerins als Residenzstadt des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin sind drei künstlerisch wertvolle Denkmäler erhalten: das Bronzestandbild Großherzogs Paul Friedrich (1849 von Rauch) an der Burgseeseite des Schlosses, das Reiterdenkmal Friedrich Franz II. (1893 von Brunow) im Schlossgarten und das Marmorstandbild der Großherzogin Alexandrine (1907 von Berwald) im Grünhausgarten. In der Stadt befinden sich überdies einige bemerkenswerte Denkmäler und Gedenksteine, u. a. für Friedrich Wilhelm Kücken (1885), Heinrich Schliemann (1895), Heinrich von Stephan (1898), Großherzogin Auguste (1905). Aus der Zeit der DDR stammt das westlichste noch bestehende Lenin-Standbild in Europa (1985 von Jaak Soans) im Stadtteil Mueßer Holz.

Die zahlreichen Schweriner Denkmäler, die in Zusammenhang mit den in der Stadt stationierten Regimentern und ihren Gefallenen standen, sind fast ausnahmslos nach 1945 zerstört worden. Als künstlerisch wertvoll blieben lediglich die Siegessäule für die Gefallenen von 1870/71 auf dem Alten Garten (1874 von Willebrand und Willgohs) und der Trauernde Soldat auf dem Gräberfeld von 1914/18 auf dem Alten Friedhof (1936/37 von Wandschneider) erhalten. Dagegen gibt es eine Reihe von Gedenkstätten für die Opfer des Zweiten Weltkrieges.

Im 18. und insbesondere Mitte des 19. Jahrhunderts sind im näheren Umfeld des Schlosses eine größere Anzahl von Skulpturen aufgestellt worden, von denen einige verschollen sind aber in den vergangenen Jahren rekonstruiert werden konnten. Weitere Skulpturen und Brunnen entstanden während der DDR-Zeit, hauptsächlich in den 1970er Jahren. Auch nach 1990 sind einige neue Kunstwerke öffentlich aufgestellt worden.

Kunsthandwerk
Die in der Umgebung von Schwerin hergestellten Mecklenburger Strohbilder sind einfache, volkskundliche Bildkompositionen im realistischen Stil.

Sonstige Sehenswürdigkeiten
Anziehungspunkte sind die elf Seen auf dem Stadtgebiet mit ihren ufernahen Parkanlagen sowie den Naturerfahrungsräumen Seenatour, die Anlegestelle der Weißen Flotte in der Nähe des Schlosses, die Fahrgäste zur Insel Kaninchenwerder im Schweriner See bringt, und der Zoo.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwerin