Ort: Crivitz

Ort: Crivitz Zwischen Klützer Winkel, Schaalsee und Schweriner See

Stadtbeschreibung

Crivitz ist eine Stadt in der Mitte des Landkreises Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Crivitz, dem weitere acht Gemeinden angehören. Seit dem 1. Januar 2003 gehört die vormals selbständige Gemeinde Gädebehn zur Stadt Crivitz.

Name
Der Name Crivitz kommt aus dem Slawischen und bedeutet nach der altpolabischen Form Krivica soviel wie krumm oder gekrümmt; also Criwitz ist der Ort an der Krümmung. Möglicherweise ist damit die Lage der Stadt auf der Halbinsel (Seekrümmung) am Crivitzer See gemeint, oder vielleicht nur die gekrümmte damalige Straßenstruktur. Um 1273 schrieb sich der Ortsname Kriwitz oder Kriwicz und im Stadtsiegel von 1329 Criwisc.

Geschichte

Mittelalter
Schon sehr früh befand sich auf der Halbinsel eine slawische Burg aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die Stadt wurde wahrscheinlich 1251 von den Grafen von Schwerin um die damals vorhandene Burg gegründet. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde die Stadt 1302. 1357 fiel Crivitz an die Herzöge von Mecklenburg. Crivitz entwickelte sich zu einer typisch mecklenburgischen Landstadt.

Neuere Zeit
Während des Zweiten Weltkrieges wurde auf dem Gelände des Friedhofs der jüdischen Gemeinde am Trammer Weg ein Barackenlager für sowjetische Kriegsgefangene errichtet, die Zwangsarbeit verrichten mussten. Auch hat es im Ort polnische Zwangsarbeiter gegeben. Von den Inhaftierten kamen mindestens 31 ums Leben. Gegen Ende des Krieges wurden Häftlinge des KZ Sachsenhausen von SS-Mannschaften auf einem Todesmarsch durch die Umgebung von Crivitz getrieben, wobei mindestens 41 von ihnen ihr Leben verloren haben.
In der DDR-Zeit errichtete das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) an der B 321 gegenüber dem Waldschlößchen eine Kommandozentrale (Ausweichführungsstelle der Bezirksverwaltung Schwerin). Das stacheldrahtumzäunte "Objekt Waldschlößchen" beherbergte Schließstände, unterirdische Bunkeranlagen, ein Waffenlager und eine abgesetzte Sendestelle. Im Zuge der politischen Wende wurde die "Politische Bürgerinitiative Crivitz" gegründet, die durch Mahnwachen Anfang Januar 1990 die Übergabe des Objektes an die Nationale Volksarmee erreichte. In dieser Zeit gab es auch in Crivitz Friedensgebete in der Kirche und Demonstrationen mit bis zu 600 Teilnehmern.
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde ab 1991 der historische Stadtkern mit Hilfe der Städtebauförderung gründlich saniert. Crivitz ist jetzt Amtssitz des Amtes Crivitz im Landkreis Parchim.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Crivitz

Sehenswürdigkeiten

  • Stadtkirche; mittelalterliche dreischiffige Hallenkirche, spätgotischer Backsteinbau (spätes 14. Jh.) mit gedrungenen West-Turm.
  • Stadtzentrum / Marktplatz
  • Ehemalige Synagoge an der Fritz-Reuter-Straße 13, die bereits 1922 aufgegeben wurde und seither als Wohnhaus genutzt wird
  • Gymnasium am Sonnenberg; 1996 fertiggestellt Erhielt 1998 den "Architekturpreis Vormauerziegel und Klinker " und den "Landesbaupreis Mecklenburg-Vorpommern 1998"
  • Grabanlage mit Gedenkstein auf dem Friedhof für 31 Opfer der Zwangsarbeit, darunter etliche Kinder
  • Grabanlage (erneuert 1975) mit Gedenkstein von 1945 auf dem Friedhof für 41 Opfer des Todesmarsches vom April 1945
  • Kapelle des Todesmarsches der Häftlinge des KZ Sachsenhausen, ausgestaltet mit einer Pieta des Bildhauers Wieland Schmiedel
  • Gedenkstein von 1950 an der Weinbergstraße, 1961 von dem Bildhauer Wieland Schmiedel erneuert, für die Opfer des KZ-Todesmarsches
  • Gedenkstein von 1950 am Ortsausgang nach Schwerin, Richtung Crivitz-Ausbau, Kiesgrube, 1961 von Bildhauer Wieland Schmiedel erneuert, für die Opfer der Häftlingskolonnen durch alliierte Bombenangriffe
  • Gedenkstein an der Straße Crivitz-Schwerin, Abzweigung nach Sukow, an die Opfer des Todesmarsches
  • Gedenkstele von 1996 bei der Stadtkirche als eine von 52 Stelen Wieland Schmiedels entlang der Route des Todesmarsches

 

 

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Crivitz